von Gunter Weißgerber
Am 27. Oktober 2019 haben die Thüringer Wähler erneut ein entscheidendes Wort: Wieder einen Salonkommunisten oder zur Abwechslung seinen Antipoden von Rechtsaußen ins Amt zu hieven? Beide ergötzen sich an- und leben voneinander. Für Bodo Ramelow ist Björn Höcke ein Geschenk so wie Bodo Ramelow ein Geschenk für Björn Höcke ist.
›Diktaturverniedlicher‹ von links oder von rechts, die DDR oder das Dritte Reich neu erzählen? Oder besser doch wieder der Mitte eine Chance geben? Sind es der unglücklichen Versuche nicht endlich genug?
1989 ist erst dreißig Jahre her! Und nun schon wieder die Erzieher und Umerzieher auf die Bretter, die die politische Verantwortung bedeuten? Unsere Freiheit können wir nicht den Geschichtsumschreibern in die Hände legen! Denen, für die sozialistische Gesellschafts- und Wirtschaftslenkung gleichermaßen erstrebenswert ist?
von Rüdiger Henkel
Nachdem der Pulverdampf des Wahlkampfes verraucht ist, der Staub sich gelegt hat und die endgültigen Ergebnisse der Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg vorliegen, bleibt die Frage offen, warum sich so viele Bürger vom demokratischen deutschen Staat entfernt haben und entweder überhaupt nicht zur Wahl gegangen sind oder AfD bzw. die Linkspartei gewählt haben. Es gehört nicht viel Scharfsinn zu der Feststellung, dass sich viele Deutsche in diesem Land unbehaglich fühlen und ihnen ihre gewohnte Umgebung in vieler Hinsicht fremd geworden ist. Woran liegt das?
Stellen wir uns einen fiktiven Maurermeister Schulze vor, inzwischen Altersrentner, der irgendwo in Deutschland lebt, egal in welchem Bundesland. Materielle Sorgen hat er nicht und mit seinen Wohnverhältnissen ist er zufrieden. Wenn er am Sonntag mit seiner Frau auswärts zum Essen gehen will, hat er zwar die Wahl zwischen italienischen, griechischen, kroatischen, türkischen und verschiedensten asiatischen Restaurants, findet jedoch nur mit Mühe eine gute deutsche Gaststätte, in der er Rheinischen Sauerbraten, Thüringer Klöße, Rindsroulade mit Rotkohl, überhaupt die gewohnten einheimischen Gerichte bekommt.
von Gunter Weißgerber
Im Tohuwabohu untergangen: Duligs Dialektik
Was hatten die Protagonisten von SPD-PDS/Linke seit den 90ern in der Sachsen-SPD nicht alles geschrieben, mitgeschrieben, aufrufen lassen und an Wahlwünschen veröffentlicht. Immer mittendrin Martin Dulig und immer ging es um SPD-PDS respektive Rot-Rot – notfalls unter Beihilfe von Grün in Sachsen. Die sogenannte rechte Mehrheit der CDU sollte, logisch schlecht einleuchtend, ausgerechnet mit sogenannten linken Angeboten gebrochen werden. Wäre dies gelungen, der Sachsen-Nobelpreis stünde ihnen und Martin Dulig zu. Das mit diesem Nobel-Preis dürfte nichts werden und so wird der bisher stets nach links blinkende Mann halt immer und immer wieder Minister in CDU-Koalitionen. Diese Dialektik des Martin Dulig ist eine eigene Geschichte und harrt ihrer Aufarbeitung.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G