
Christlicher Logos gegen postmoderne Ideologie
von Herbert Ammon
In der abendländischen Philosophie erscheint die Sprache – zugespitzt im Begriff des lógos – als Vehikel der Wahrheitssuche und Erkenntnis. ›Im Anfang war das Wort‹ heißt es im Prolog des Johannes-Evangeliums. Um die Bedeutung der Sprache für Bewahrung und Vermittlung christlicher Glaubensinhalte in der säkularen Gegenwart geht es in dem vorliegenden Band der Reihe ›Georgiana‹, herausgegeben von Thomas Seidel, Vorstandsvorsitzender der Internationalen Martin-Luther-Stiftung und Großkomtur der anno 1987 von dem Schriftsteller Ulrich Schacht (gest. 2019) gegründeten Evangelischen Bruderschaft St. Georgs-Orden, und Sebastian Kleinschmidt, langjähriger Chefredakteur von ›Sinn und Form‹.
von Max Ludwig
Seit März 2020 hat sich unser gesellschaftliches Leben fundamental verändert, wir haben uns daran gewöhnt, dass wegen des viralen Erregers SARS-Cov-2, dessen Letalität (Infection Fatality Rate) zwei- bis dreimal geringer als die von virulenten Influenza-Erregern ist [1], Grundrechte aufgehoben werden, Menschen zur Injektion von Lipidnanopartikel mit modifizierter RNA, die gar nicht gegen die Infektion wirken [2], sondern toxisch sind [3], gezwungen werden, und Nichtinjizierte und Dissidenten verfemt und aus dem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben verdrängt werden.
In allen Ländern mit hohem Bildungsstandard hat sich ein angstgetriebener Kollektivismus ausgebreitet, der eindeutig totalitäre Züge trägt und keine Abweichung von der pseudo-rationalen COVID-Ideologie duldet.
In diesem gesellschaftlichen Kontext hat der flämische Psychologe und Statistiker Mattias Desmet, Hochschullehrer in Gent, sein jüngst auf Englisch erschienenes Buch The psychology of totalitarianism [4] verfasst und damit durch Interviews und Vorträge unter den Rezipienten alternativer Medien Bekanntheit erlangt. Für Desmet steht fest, dass wir erneut in einem totalitären Zeitalter leben, und er beantwortet in seinem Buch die Frage, wie es dazu kommen konnte. Hat der Mann recht? Können uns seine Argumente überzeugen?
von Immo Sennewald
Fliehkräfte aus dem Reich der Mitte
Ein Bestseller ist dieses Buch schon, nichts fehlt: Politthriller, Liebesgeschichte, Sittengemälde, Familiendrama – alles so ungekünstelt wie glaubwürdig erzählt von einem 1968 geborenen Chinesen. Wie viele andere Autoren wird er seine Heimat schwerlich wiedersehen. Desmond Shum ist aber weder ein Dissident vom Range eines Liu Shaobo, Friedensnobelpreisträger, nur zum Sterben von Xi Jinping aus dem Kerker entlassen, noch ein Liao Yiwu, der mit aufsässiger, rebellischer Poesie, mit Romanen aus den Abgründen Chinas gegen die Kommunistische Partei zu Felde zog – er ist eigentlich ein Muster an Heimatliebe und Engagement, Liebling aller Schwiegermütter, gebildet, groß, sportlich, charmant. Doch er lebt heute mit seinem Sohn in England, seine geschiedene Ehefrau verschwand im September 2017 in Peking spurlos. Ihr einziges Lebenszeichen war seither ein Telefonat mit der flehentlichen Bitte, dieses Buch nicht zu veröffentlichen. Niemand weiß, was Whitney Duang widerfährt im Reich der totalen Kontrolle, im Reich des kollektiven Gehorsams, wo der einzelne Mensch keine Rechte, keinen Schutz vor den Mächtigen hat. Er hat nicht einmal mehr eine Stimme am Telefon, wenn der allmächtige Staat ihn isoliert.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2023 Monika Estermann: Lascaux