
von Vade Retro
Was ist ein Hype? Wie bei Allerweltswörtern üblich, reicht die Bedeutung weit über das ursprüngliche Feld – in diesem Fall das der Werbung – hinaus. Sie reicht von gruppenbezogener ›künstlicher Aufregung‹ bis zu mittleren und schwereren Fällen von künstlich ausgelöster ›Massenpsychose‹, ›Massenhysterie‹ und dergleichen. Es handelt sich also um Emanationen der Massenpsyche oder dessen, was man dafür hält. Stutzig macht das Wort ›künstlich‹, es deutet an, dass eine ihren Vorteil suchende Instanz bei der Auslösung die Hand im Spiel hat und dabei bestimmte Zwecke verfolgt, jedenfalls dann, wenn sie bei Sinnen ist und nicht selbst einem Wahn unterliegt – was nicht per se auszuschließen ist.
von Herbert Ammon
Kritiken der reinen Immanenz – die Klimakrise als Religionsersatz
Nach kurzen Jahren der Hoffnung im Gefolge des Mauerfalls steht die Welt erneut im Zeichen des Unheils: Kriege, Klimawandel, negative Wirtschaftsdaten, Islamismus, Migration, Gewalt, alternde Gesellschaft, dazu der massenhafte Exodus aus den Kirchen. Dem politischen Befund entspricht die geistige Situation der Zeit unter dem Signum der Postmoderne. Deren Leitmotiv ist die ›Dekonstruktion‹ aller Begriffe und ›Erzählungen‹, die ehedem – selbst nach der Geschichtskatastophe des II. Weltkriegs und des Holocaust – noch Orientierung boten. Die Maxime ›Anything goes‹ ist gepaart mit Hypermoral und dem Postulat umfassender Emanzipation.
von Ulrich Siebgeber
Der Cartoonist Bernd Zeller, dessen Zeichnungen sich neuerdings auch auf die Globkult-Seiten verirren, hat pünktlich zum Merkel-Hype seine eigene Version herausgebracht – eine Frechheit, selbstredend, und so steht es auch auf dem Cover: Frechheit. Die alternativlose Autobiographie. Nein, es handelt sich um keine Biographie des Automobils, auch nicht um einen Nachruf auf die deutsche Automobilindustrie, es handelt sich … aber das steht ja alles im Titel. Was nicht im Titel steht, ist der Zeitraum, den diese schlanke, aber umfassende Autobiographie, selbstredend fiktiv-satirisch, abdeckt: Von der älteren Steinzeit bis zur Maueröffnung nur ein Tag, vom Mauerfall bis heute 35 Jahre – so etwa könnte man die Geschichte interpretieren, wobei das Büchlein bloß den ersten Tag abdeckt.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G