Von Barry Smith
Menschliche kognitive Fähigkeiten werden nicht nur durch unsere Gene bestimmt, sondern auch durch die verschiedenen und aufeinander folgenden Umgebungen (Nischen), in denen wir mit anderen Menschen leben. Diese Fähigkeiten werden in dem erworben, was wir „Gemeinschaftsnischen" nennen könnten, wobei die betreffende Gemeinschaft aus nur zwei Mitgliedern (Mutter und Kinder) oder aus vielen, vielen Mitgliedern bestehen kann, wie etwa einer Fußballmannschaft oder dem Produktionsteam für ein Taylor-Swift-Video.
Wenn man Teil einer solchen Gemeinschaft wird, bringt dies vielfältige Vorteile mit sich. Es kann Spezialisierung ermöglichen, Coaching, Mentorschaft, Wettbewerb mit Gleichgesinnten (manchmal, wie in der Welt des Schachs oder der Leichtathletik, Meisterschaften auf vielen Ebenen). Vor allem kann es einen in eine Position bringen, in der die eigene Arbeit Kritik ausgesetzt ist. Und wenn man schlechte Arbeit leistet, kann dies Scham und Peinlichkeit mit sich bringen; möglicherweise auch die Demütigung, entlassen zu werden.
von Ulrich Schödlbauer
Die explosionsartige Vermehrung der Friedensmenschen (›Friedensleute‹) könnte, wenn sie denn stattfände, die Rettung bringen.
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Die Explosion müsste in aller Stille erfolgen und die Öffentlichkeit fluten, bevor sich Widerstand formiert.
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Es gibt eine Klasse falscher Friedensleute, die den Frieden einfordern – ärgerlich, überheblich, besserwisserisch, ewig beleidigt. Sie sind Lädierte des gesellschaftlichen Unfriedens, falsche Fuffziger, und nahezu unbrauchbar. Auch sie sind Zwillinge.
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Wir begeben uns auf die Suche nach Nicht-Zwillingen. Das wird eine lange und harte Suche. Dabei ist die Suchbewegung ganz falsch. Sie sind überall. Sie sind nur nicht sichtbar. Der Mechanismus der Sichtbarmachung verschluckt sie. Das gilt nicht nur in der Gesellschaft, es gilt auch im Individuum. Der Zwilling drängt sich vor. Er hat das Sagen.
von Justus C. Justus
VWL war gestern. Wer künftig mitreden will, studiert VdL, um zu wissen, wie man’s nicht macht.
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Hiermit gebe ich offiziell meinen Umzug in den Yagir bekannt. Ich habe schon einige Jahre dort gelebt, aber es war mir nicht bewusst. Ich habe begriffen.
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»Aber der Yagir ist Fiktion!« Das sagen mir meine engsten Freunde und wischen sich nervös die Stirn, als wollte ich ihnen auskommen. Meine Antwort lautet: »Sicher. Wir alle sind Bürger zweier Welten. Manche wissen es, manche wissen es nicht. Ehrlich gesagt, die meisten, selbst protestantisch Gebildete, haben nicht die geringste Ahnung, in welcher Welt sie sich aufhalten. Unbildung ist das Tor zur Hölle.«
