Afghanistan ist ein Testfall für die Fähigkeit der deutschen Politik insgesamt, zu Frieden und nachhaltiger Entwicklung gerade in Ländern und Regionen beizutragen, in denen sowohl die einheimischen politischen Kräfte als auch die internationale Gemeinschaft über lange Zeit an der Verwirklichung dieses Ziels gescheitert sind.
Eine besondere Herausforderung bildet die derzeitige politische und menschliche Situation Afghanistans dabei für die SPD, die – als Friedenspartei verbunden mit dem Namen von Willy Brandt und von Heidemarie Wieczorek-Zeul – weltweit in herausragender Weise für die Idee der nachhaltigen Entwicklung gerade der benachteiligten Regionen der Erde und der Anteile der Menschheit mit besonderem Entwicklungsbedarf steht.
von Karl-Heinz Niedermeyer
Warnung: Die Lektüre dieses Artikels kann das Leben deutscher und verbündeter Soldaten in Afghanistan gefährden und dazu beitragen, dass die Taliban an die Macht zurückkehren und die Menschen in Afghanistan erneut terrorisieren!
(Vortrag und Gespräch. Ost-West-Forum – Gut Gödelitz, 23. Januar 2010)
von Walther Stützle
I. Fehlstart: Rückblick
Die militärische Intervention in Afghanistan war ein schwerer Fehler und bleibt es; ein überstürzter Abzug aber wäre es auch. Das klingt wie der Versuch, sich vor einem klaren Urteil zu drücken, beschreibt tatsächlich aber nur das große Dilemma, in das sich die Interventionsmächte gestürzt haben – auch Deutschland.
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