von Felicitas Söhner
Vor bald 50 Jahren wurde in der Bundesrepublik Deutschland ein Bericht zur Lage der Psychiatrie und damit zusammenhängender Empfehlungen veröffentlicht. Die reformorientierten Debatten, in denen die Verbesserung der psychiatrischen Versorgung sowie deren Wandel hin zu einem gemeindeorientierten System sozialpsychiatrischer Hilfen gefordert wurde, begannen weit vorher und in einem größeren Raum. Vorliegende Betrachtungen nähern sich diesen Entwicklungen aus der Perspektive der Sozialpsychiatrie und ihres Verbandes eingebettet in sozioökonomische, politische und kulturelle Prozesse in der Bundesrepublik.
Der Autor Christian Reumschüssel-Wienert befasst sich seit Jahren eingehend mit Fragen der sozialen Psychiatrie. Als Soziologe und Sozialwirt ist er in verschiedenen Funktionen der Gemeindepsychiatrie tätig und engagiert er sich im ›Berliner Archiv für Sozialpsychiatrie‹. Ziel seiner vorliegenden Publikation ist es, in einer Chronik der Deutschen Gesellschaft für soziale Psychiatrie (DGSP)
von Johannes R. Kandel
Ed Husain ist Schriftsteller und bekannt geworden durch seine autobiografischen Aufzeichnungen über sein Leben als Islamist in England und seinen Ausstieg (The Islamist, 2007). Er ist zurzeit außerplanmäßiger Professor an der Georgetown Universität in Washington DC.
Husains Familie stammt vom indischen Subkontinent, der Vater aus Indien und die Mutter aus Ost-Pakistan (seit 1971 Bangladesch). 1961 kam der Vater als junger Mann auf Arbeitssuche nach England, gründete eine Familie und erzog seine Kinder im islamischen Glauben (Ed war der Älteste). Er war ein frommer Muslim und verehrte diverse Sufi-Meister aus der Heimat. Ed folgte ihm in dieser betont spirituellen Richtung nach, geriet aber in die Kreise militanter Islamisten, aus denen er sich nach Jahren harter Auseinandersetzungen schließlich lösen konnte.
von Gunter Weißgerber
Josef Kraus, 1987 bis 2017 Präsident des Deutschen Lehrerverbandes und in dieser Funktion ein vor wenigen Jahren noch so beliebter wie kantiger und kompetenter Teilnehmer an TV-Diskussionen und Talk Shows wurde in der Öffentlichkeit rar. Obwohl er noch immer Wertvolles beizutragen hat. Die deutsche einseitige Medienwelt verarmt zusehends. Josef Kraus ist einer der vielen klugen Leuten, die aus dem Diskurs ›entschwunden wurden‹. Wo er zu sehen war, kam streitbare Kompetenz in Bildungs-, Erziehungs- und Sprachfragen auf den Bildschirm. Seine politische Heimat im Wählerumfeld einer ehemals klar aufgestellten CSU war für mich nie ein Hindernis, sich nicht an ihm, seinem Wissen, seiner Logik und seinen Positionen zu erfreuen. Inzwischen kam ihm seine politische Heimat so abhanden wie es seit 2015 vielen Millionen von Union- und SPD-Wählern erging. Deutschlands Statik ist stark verbogen. Daran sind nicht nur viele ›Regierige‹ schuld, der Autor sieht das Versäumnis auch bei vielen Regierten – bei deutschen Untertanen.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G