Falken, Pfadfinder, Alevitische Jugend, Wandervögel und Haschomer Hazair treffen sich mit Blick auf die Geschichte und Zukunft der Jugendbewegung am historischen Ort
von Kay Schweigmann-Greve
Der Mainstream der bürgerlichen Jugendbewegung plant im Oktober mit mehreren tausend Teilnehmern das hundertste Jubiläum des Treffens der Freideutschen Jugend auf dem Hohen Meißner zu begehen (hierzu vergleiche den Beitrag »Aufbruch der Jugend« - Aber wohin? von Arno Klönne auf dieser Plattform). Progressive Teile der heutigen Jugendbewegung trafen sich bereits Ende August in Weimar im Zeichen dieses hundertsten Jahrestages. Als der Teil der Jugendbewegung, der nicht nur Traditionen pflegt, sondern sich auch der dazugehörigen Inhalte vergewissern will, verband man dies mit einem anderen jugendhistorischen Ereignis, das Ende August 1920 – zu Goethes Geburtstag – in Weimar stattgefunden hatte: Der erste freie Arbeiterjugendtag in Deutschland.
von Christoph Jünke
Zu den erfrischenden Momenten in unserer Zeit der politischen und intellektuellen Einöde gehören jene, in denen die Medienindustrie meint, vermeintliche Minderheitenmeinungen zu Wort kommen lassen zu müssen. Ein solcher Moment schlug im Mai des letzten Jahres, als die Polit-Illustrierte Stern einen ihrer bewährten Zeitgeist-Autoren nach London sandte, um den altehrwürdigen Eric Hobsbawm zur Krise des Kapitalismus zu befragen.
von Christoph Jünke
Die russische Revolution von 1917 und die durch sie zum Teil ausgelösten, zum Teil nur beförderten weltrevolutionären Prozesse bis mindestens zur Mitte der 1920er Jahre führten nicht zuletzt auch zu einer Umwälzung der Theorie-Debatten, zu dem Versuch verschiedener Denker, ihre revolutionäre Zeit in Gedanken zu fassen. Man findet solche Reflexionen in den Arbeiten von Lenin und Trotzki, Luxemburg und Liebknecht, Bucharin und Preobrashenski, oder, mehr philosophisch, bei Gramsci, Korsch, Bloch und Lukács. So unterschiedlich diese Denker in einzelnen Fragen auch waren, es einte sie, dass sie sich gegen den vermeintlichen Determinismus und Fatalismus der klassischen Sozialdemokratie, gegen Kautsky, Plechanow u.a. wandten und versuchten, den ›subjektiven Faktor‹ in der marxistischen Theorie, den Einbruch der Massen in die Geschicke ihres eigenen Schicksals und das Verhältnis von Theorie und Praxis also, neu zu durchdenken.
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