
von Wolfgang Schütze
Anfang April schilderte Sabine Rennefanz in der Berliner Zeitung, wie sie als Journalistin aus dem Osten Deutschlands in den Presseclub des Westdeutschen Rundfunks (WDR) eingeladen werden sollte. Wer den noch nicht gesehen hat oder Sonntagmittag immer ein Schläfchen hält: In einem Kölner Studio diskutieren Journalisten regelmäßig über Themen der Zeit.
Diesmal sollte es um die Beziehung zu Russland gehen, erinnert sich die Kollegin in ihrer Kolumne. Dafür jemanden ins Fernsehen zu bitten aus dem Gebiet, das dereinst sowjetische Besatzungszone war, ist der schlechteste Gedanke nicht, den man in Köln hatte. Zwar gab es die ›unverbrüchliche Freundschaft mit den Völkern der Sowjetunion‹ überwiegend nur in Kommuniqués, privater Kontakt war eher unerwünscht, und selbst die offizielle Propaganda wurde einsilbiger, als in Moskau Michail Gorbatschow an die Macht kam, zum Fall der Mauer beitrug, was ihm im wiedervereinigten Deutschland mehr Ruhm und Ehre eintrug als Zuhause. Die Sowjetunion zerfiel, inzwischen versucht Wladimir Putin, ehemaliger KGB-Offizier in Dresden, das Imperium wieder aufzurichten, siehe russische Annektion der Krim, Stellvertreterkrieg in der Ostukraine...
von Jobst Landgrebe
Wissen wir sicher, dass der Klimawandel, den wir beobachten, anthropogen, vom Menschen verursacht ist?
Der prominente Klimaforscher und Klimawandel-Hysterie-Kritiker Hans von Storch schrieb dazu jüngst:
Über die Attribution der Freisetzung von Treibhausgasen durch den Menschen als Ursache des detektierten Klimawandels besteht laut von Storch ›Gewissheit‹. Ist das wirklich so? Wann spricht man in der Physik von Gewissheit? Was hat es mit dem Modellbegriff, den von Storch verwendet, auf sich?
von Aram Ockert
Diejenigen die Diskursräume kleiner machen, sehen das selbst als Weg in eine leuchtende Zukunft. Darin soll kritisches Denken keinen großen Platz mehr haben. Das finden nicht alle gut. Andrea Geier, Professorin für Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Genderforschung an der Universität Trier, hält die Rede von Cancel Culture in Deutschlandfunk Kultur (24.09.) für übertrieben. »Um die angebliche Gefährdung der Meinungs- und Kunstfreiheit durch Political Correctness zu begründen, werden seit Jahren dieselben wenigen Fälle genannt«. Sie denkt, dass man nicht von Zensur sprechen sollte, weil hier einfach nur durch ständiges Bereden eines nicht existierenden Problems ein solcher Eindruck herbeifabuliert werde. Sie dagegen vermutet, dass die Veränderung des Sprechens im gesellschaftlichen Raum nur die Bedingungen für Kritik verändern und macht das am Beispiel der Diskriminierung von rechter Gewalt fest...
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G