von Gunter Weißgerber
Zu Ostzonenzeiten widerte mich das durch FDJ- und SED-Sekretäre betreute Denken unendlich an. Vielen Friedenslagermitinsassen erging es so.
Mit dem Erringen des Demonstrationsrechts und damit einhergehend der Meinungsfreiheit im Herbst 1989 gewöhnten sich viele Ostblockgelagerte an Meinungsfreiheit und Pluralismus. Auch ich.
Das Gewöhnen an Freiheit, Meinungsfreiheit, Demokratie lasse ich mir jedenfalls nicht mehr nehmen. Nicht von der politisch einseitig gewordenen Bundesrepublik, nicht vom Netzwerkdurchsetzungsgesetz. Nicht von Scholz, Steinmeier, Söder, Roth, Lindner, Bartsch oder wie die unglücklichen Ritter von der traurigen Gestalt alle heißen mögen. Sie sind ohnehin nur die schrägen Abziehbilder einer Blase unerklärbarer Überheblichkeit.
von Ralf Willms
Die Demonstration für Grundrechte am 3. 1. 2022, gegen Corona-Maßnahmen in diesen Formen, fand nicht statt.
Test, Maske und 2G-Regel seien nun Voraussetzung. Heißt: Eine Demonstration gegen die ›Impfpflicht‹ nur noch für Geimpfte.
Das alles selbstverständlich zum Schutze der Gesundheit der Bevölkerung. Die Wahrheit ist: Die Teilnehmeranzahl des Widerstands in allen Städten, so auch in Münster, war signifikant angewachsen. Also musste ein ›Trick‹ her, um das zu unterbinden. Schließlich wird der Bevölkerung einschließlich Polizei ja eingeredet, es handele sich um ›Volksverhetzung‹. In einer Lügengesellschaft darf das freilich nicht thematisiert werden.
von Michael Klein
Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung lehnen Gendersternchen, Tiefstrich, Knacklaut & Co. ab. Diese Mittel werden zunehmend verwendet, um Sprache – wie konnotiert wird – gendergerecht zu machen. Trotz der massiven Ablehnung der Gendersprache durch die Bürgerinnen und Bürger (auch Frauen lehnen Gendersprache mehrheitlich ab!) wird in den audiovisuellen Medien, den öffentlich-rechtlichen Sendern von ARD und ZDF, vorneweg und in immer mehr Printmedien gegendert. Dies wirft Fragen nach deren Demokratieverständnis und ihrem Bildungsauftrag auf. Das Bundesfrauenministerium fördert das Projekt ›Genderleicht‹ des Journalistinnenbundes mit Steuergeldern. Was läuft da eigentlich alles oder sollte man besser fragen, was läuft da schief?
Einige Aktivistinnen und Aktivisten wollen der Bevölkerung nachhaltig verändertes Schreiben und Sprechen beibringen, nicht im Sinne der mütterlichen Spracherziehung, sondern das sogenannte gendergerechte Sprechen und obendrein auch das veränderte Schreiben. Es gibt also jede Menge Gründe, die Gendersprache nicht als längst notwendige Innovation zu bejubeln, sondern mit Unbehagen zu betrachten und genauer zu analysieren. Denn es könnte sein, dass es gar nicht um Gerechtigkeit geht, die mit Sprache nicht herzustellen ist, sondern um ganz andere latente Ziele.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G