von Peter Brandt
Meine Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde!
Dies ist keine geschichtswissenschaftliche Fachtagung. Sie möchten angesichts der seit etlichen Jahren wieder wachsenden zwischenstaatlicher Spannungen in der Welt, auch in Europa, aus Anlass dieses Jubiläums – 75 Jahre Potsdamer Konferenz – ein politisches Signal aussenden: Wir brauchen internationale Verständigung, ein gesamteuropäisches Sicherheitssystem und Abrüstung, in Gang zu setzen durch eine neue Entspannungspolitik. Ich teile dieses Anliegen voll und ganz.
Meine Aufgabe besteht indessen darin, einleitend das Ereignis vorzustellen und in seinen historischen Zusammenhang einzuordnen. Wie in allen Wissensgebieten wird es desto komplexer und häufig auch komplizierter, je genauer man die Ereignisse und die dahinter stehenden Strukturen und Prozesse in den Blick nimmt. Könnte man aus der Geschichte gar nichts lernen, dann wäre sie allerdings wirklich nur eine Angelegenheit für Fachgelehrte und deren interne Streitigkeiten.
von Rolf Steltemeier und Heinz Theisen
Die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten sind die größten Entwicklungshilfegeber der Welt. Der Einsatz dieser Mittel sollte sich jedoch mehr an der Realität orientieren. Entwicklungspolitik scheitert, wenn die Nutznießer patriarchalische Familienbünde oder etablierte Oligarchien sind. Weiterführend sind vielmehr freiheitliche Perspektiven insbesondere bei der Entwicklung der Privatwirtschaft – sie stellt einen wichtiger Pfeiler dar, um kleine und mittelständische Unternehmen zu unterstützen.
Weltweit gibt es rund sechzig rechtsstaatliche Demokratien und knapp fünfzig eindeutige Diktaturen. Bei den neunzig verbleibenden Regimen handelt es sich um Hybride, so genannte ›Democraduras‹ oder ›Demokraturen‹, Regime in der Grauzone zwischen Demokratie und Diktatur. Sie sind oft sogar repressiver als offene Diktaturen. Gleichzeitig finden sich autoritäre Tendenzen in liberalen Demokratien, aber zugleich auch freiheitliche Bewegungen in Belarus, Russland, Myanmar und Uganda.
von Herbert Ammon
In den Medien ist die Sache klar: Wenn zwei dasselbe tun, ist es nicht das gleiche. Gestern noch erntete Trump für seine ›nationalistische‹, am amerikanischen Interesse ausgerichtete Politik (›America first!‹) nichts als Verachtung. Jetzt kündigt der als Multilateralist gelobte Joe Biden – de facto unilateral, ohne lange Konsultationen mit den Nato-Verbündeten – den Abzug aller amerikanischen Truppen aus Afghanistan an. Der FAZ-Redakteur Christian Meier spricht von einem »Schlag ins Gesicht für Bidens Verbündete« (https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/us-afghanistan-abzugsplaene-biden-und-der-endlose-krieg-17292812.html)
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