von Ulrich Siebgeber
Seit Norbert Elias gilt Zivilisation nicht als Zustand, sondern als Prozess. Fragt man, worin dieser Prozess besteht, dann stößt man zunächst auf relativ banale Dinge: die Ausbildung bestimmter Weisen, sich zu kleiden, zu wohnen, sich Nahrungsmittel zuzuführen und sich auszudrücken oder allgemeiner: sich zu benehmen. Aus dieser Definition erhellt bereits, dass ein Exklusionsmerkmal gegeben sein muss, um differente Prozesse auszuschließen. Schließlich entwickelt sich dergleichen überall und verteilt über die gesamte bekannte Menschheitsgeschichte, so dass man leicht zu dem kulturrelativistischen Schluss gelangt, dass alle Zivilisationen, aus dem Blickwinkel differenter Entwicklungen, auch Barbareien genannt werden können.
von David Ramsay Steele
Napoleon Bonaparte war ein Genie, Adolf Hitler hatte einen überdurchschnittlichen IQ, Joe Biden ist eingeschränkt amtstauglich: alle drei sind Narren, die glaubten, sie könnten Russland zerstören.
Das gescheiterte Ukraine-Projekt des Westens hat eine verwirrende Abfolge von Dummheiten beschert, die beinahe an Psychose grenzen. Kompetente Analysten wie John Mearsheimer und Jacques Baud haben das Offensichtliche festgestellt: Eine totale Niederlage der Ukraine sei von Anfang an unvermeidlich gewesen, doch Politiker und Medien hätten immer wieder erzählt, dass die Ukraine mit Sicherheit gewinnen werde, und selbst wenn die Ukraine verlöre, könnte zumindest Putin leicht aus dem Amt entfernt werden.
von Herbert Ammon
In den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhundert, im Jahrzehnt nach dem Mauerfall, erlebte die Welt – theoretisch inspiriert und überhöht von neoliberaler Doktrin – den Siegeszug der ökonomischen Globalisierung. Unter der Ägide der KP vollzog China den Aufstieg zur weltweit zweitstärksten Wirtschaftsmacht. Im Gefolge einer radikalliberalen Schocktherapie fiel das postsowjetische Russland in die Hände der Oligarchen. Die sich in China maßlos verschuldenden USA zielten – auf der Basis des nordamerikanischen Freihandelsabkommens NAFTA – auf einen global liberalisierten Weltmarkt. Parallel dazu setzten massive Flucht- und/oder Migrationsbewegungen aus dem »globalen Süden« in die Wohlstandszonen des Nordens ein.
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