von Michael Brie
Private Elektroautos oder unentgeltlicher Öffentlicher Personennahverkehr
Krisen sind Chancen für Weichenstellungen, die weit in die Zukunft reichen. Eine der zentralen Fragen ist die der städtischen Mobilität in einer Welt, in der die große Mehrheit der Weltbevölkerung bald in Millionenstädten und in metropolitanen Ballungsräumen leben wird. Zwei grundsätzliche Alternativen sind möglich: Zum einen kann das US-amerikanische System von Mobilität, in dessen Zentrum das private, Benzin getriebene Auto steht, durch eine Umstellung auf den Elektroantrieb ökologisch modernisiert und global ausgeweitet werden. Zum anderen kann das System des öffentlichen Personennahverkehrs ökologisiert und flexibilisiert werden.
von Wolf Biermann
Beichten will ich Ihnen hier, warum ich frommes Kind – einst konfirmiert in der Kirche des Kommunismus - die Demokratie in meiner Jugend verkannte und verachtete. Berichten will ich Ihnen, wie ich dann als junger Mann in der DDR das viel zitierte Bonmot von Winston Churchill über das Dilemma der Demokratie immerhin schon halb verstand. Erst in den lehrreichen Jahren nach meiner Ausbürgerung 1976, erst im Westen, eigentlich erst seitdem der tapfere Renegat Manés Sperber mir dann in Paris den faulen kommunistischen Zahn gezogen hatte, begriff ich den Glanz, aber auch das Elend der Demokratie schon etwas besser. »Demokratie ist eine schreckliche, eine miserable Staatsform, aber von allen, die es in der Welt gibt, die allerbeste.«
von Christoph Jünke
Das mythische Jahr 1968 war fast vorüber, da erschien Leo Koflers hier neu aufgelegte Schrift Perspektiven des revolutionären Humanismus im renommierten Rowohlt-Verlag. Doch einmal mehr hatte Kofler Pech mit einem seiner Bücher. Die in ihrem Zenit stehende außerparlamentarische Opposition konnte mit seinem politisch-theoretischen Pamphlet offensichtlich nur wenig anfangen, denn niemand sollte sich fortan auf dasselbe beziehen oder sich mit ihm nennenswert auseinandersetzen. Rezeptionsspuren sucht man vergeblich, sieht man von einer Handvoll von eher distanziert-kritischen Rezensionen im Feuilleton ab.
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