von Herbert Ammon
»Wer sagt uns eigentlich, dass alle weltlichen Probleme gelöst werden sollen und können?« (D.B.)
Auf den Kontrast der aus Bonhoeffers Biographie sowie den aus der Gefängniszeit (1943-1945) überlieferten Dokumenten zur vorherrschenden Deutung als ›progressiver‹ Theologe habe ich in dem GlobKult-Beitrag Dietrich Bonhoeffer: christlicher Abendländer und deutscher Patriot (Globkult, 26. April 2010) hingewiesen. Bonhoeffers Denken bewegte sich im Kontext deutscher kulturkritischer Geschichtsdeutung und – in Auseinandersetzung mit seinem verehrten Lehrer Adolf von Harnack - antiliberaler Theologie. Im folgenden geht es um die Konkretisierung dieses Befundes anhand einer Analyse der Ethik.
Interview mit Ellen Meiksins Wood
Vorbemerkung: Ellen Meiksins Wood gehört zu den wichtigsten in englischer Sprache schreibenden Marxisten der Gegenwart. Sie ist Autorin zahlreicher Bücher zur Geschichte und Theorie bürgerlicher Gesellschaftsformen und lehrte bis zu ihrer Emeritierung Politische Wissenschaften an der York-Universität in Toronto, Kanada. Heute lebt und arbeitet sie in London. Im Kölner Neuer ISP-Verlag erschien vor kurzem die deutsche Fassung ihres Hauptwerkes Demokratie contra Kapitalismus. Beiträge zur Erneuerung des historischen Materialismus. Das folgende Gespräch über einige der politischen Implikationen ihres Buches führte die kanadische Zeitschrift New Socialist (Übersetzung aus dem Englischen von Christoph Jünke) anlässlich der Originalveröffentlichung ihres Buches im Jahre 1995.
von Herbert Ammon
Am 8. Januar 2011 starb in Prag Jiri Dienstbier. Die Medien erinnerten an seine historischen Verdienste als Dissident in der Tschechoslowakei vor und nach dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Nach Niederwerfung des ›Prager Frühlings‹ am 21. August 1968 als Journalist bei Radio Prag entlassen und mit Berufsverbot belegt, schlug Dienstbier sich als Heizer, Archivar und Nachtwächter durch. Im Freundeskreis um Vaclav Havel gehörte er zu den Unterzeichnern der auf demokratische Freiheit pochenden »Charta '77«. Für das oppositionelle Manifest saß er drei Jahre im Gefängnis.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G