
Von Heribert Stiegenheimer
Sie entschuldigen bitte, ich muss Ihnen in meinem sechsten Lebensjahrzehnt endlich einmal mein Herz ausschütten. Es mag schlimmere Dinge geben, als im Bann des Fußballs gefangen zu sein. Zum Beispiel das anerzogene Interesse für die sogenannte »Modernen Musik«. Diese disharmonischen Geräusche müssen jedes ästhetisch geschulte Ohr beleidigen. Ist das Opfer einmal in diese Sektenkreise hineingeraten, gibt es aus der Lärm-Okkultismus kein Entrinnen, ohne dafür gestalkt und gesteinigt zu werden.
Kürzester Beitrag zur Kriegslage ever
von Ulrich Schödlbauer
Auf die Meister der Pomade
wartet Reue ohne Gnade.
Völker, hört die Signale! Man durchforste die einschlägigen Archive, schaffe die ausgemusterten Dreckschleudern besserer Pressetage, desolate Munitionslage hin oder her, an die Front, bringe sie gegeneinander in Stellung und programmiere sie auf Dauerbetrieb: vierundzwanzig Stunden pro Tag, sieben Tage die Woche. Ukrainistas, Putinistas, Wir-sind-auch-was! So wird das was und das kostbare State-of-the-art-Kriegsgerät einer gewohnt vielfältigen Medienlandschaft darf sich munter auf die Bekämpfung der aufständischen Affenpocken konzentrieren, bevor es im Herbst wieder losgeht mit dem vollen Virenprogramm, Intensivbetreuung für alle vom Affen Gef**en inklusive.
Heureka.
P.S.: Unmaßgeblicher Rat an die ukrainischen Freunde: Schaut nach Nahost – Zukunft kann man sehen.
von Immo Sennewald
Der Tod gehört zum Leben: Was für manche eine Binsenweisheit ist, können andere schwer hinnehmen, vor allem wenn es nächste Angehörige, womöglich gar sie selbst anbelangt. Die Todesfurcht ist eine anthropologische Konstante. Während weltweit die Angst vor der Ansteckung mit dem Corona-Virus grassiert, Regierungen und internationale Organisationen bestärkt durch eine Sintflut medialer Alarmrufe mit Maßnahmen hantieren, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat, bedarf das keines Beweises.
Eine mindestens ebenso starke Konstante ist der Wunsch des Menschen nach Unsterblichkeit, oder wenigstens nach einem möglichst langen Leben bei guter Gesundheit. Beides wird gewöhnlich den Göttern zugeschrieben – sie sind ewig, manche durch den Verzehr ihnen vorbehaltener Obstsorten auch ewig jung und gesund. Der Mensch vermiede gern Krankheit und Altern; den Tod überlistet er nur im Reich des Mythischen oder im Märchen. Was ihn von allen anderen ihm bekannten Lebewesen unterscheidet ist, dass er über solche Dinge nachdenkt. Mehr noch: Göttern gleich möchte er in Worten und Werken über sein zeitlich begrenztes Dasein hinaus fortleben, ersatzweise ›sich verewigen‹.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G