Ulrich Horb, Jahrgang 1955, lebt und arbeitet als Journalist und Autor in Berlin. Veröffentlichungen in Gewerkschaftszeitschriften, pädagogischen Zeitschriften und Stadtmagazinen, verantwortlicher Redakteur der »Berliner Stimme«.
In der in den Jahren 2009 – 2018 geführten Rubrik »Debatte« standen Meinungsäußerungen und Diskussionsbeiträge mit aktuellem Bezug im Vordergrund, insbesondere zu Fragen sozialer Gerechtigkeit und staatlicher Verantwortung, Analysen der wirtschaftlichen sowie ökologischen Situation und deren politische Handhabung, Beiträge zur Problematik des solidarischen Zusammenhalts des Gemeinwesens und seiner Integration, zur Entwicklung von Bürgerrechten und zur internationalen Rolle der Bundesrepublik Deutschland, namentlich im europäischen Einigungsprozess.
von Siegfried Heimann
Ich könnte es mir natürlich leicht machen und mich auf den großen Aphoristen Ernst Jandl berufen, der sich abschließend zu diesem Problem geäußert hat. Er schrieb: Viele glauben, dass man lechts und rinks nicht velwechsern kann. Werch ein Illtum. Aber es geht ja nicht um links oder rechts, es geht nicht darum, was ist ein Rechter oder ein Linker in der Partei, in den Parteien, in der heutigen Tagespolitik.
von Ulrich Schödlbauer
Weil der Krieg menschliche Nachbarschaft zerstört. Weil er niemals ein Mittel der Politik sein darf, weil die Politik der Kultur zu dienen hat. Die Kultur dient dem humanen Zusammenleben, und der Krieg ist das Gegenteil. Richard von Weizsäcker
Who are these Taliban? They are local people, the vast majority are guns for hire, not fighting for some ideological reason... These are local people who need to have a dialogue to understand why, and then they have the choice to have a better life. Gen Sir Graeme Lamb
Geopolitik
In seinem Aufsatz über Geopolitik – Zur Wiederkehr eines verloren geglaubten Begriffs im 21. Jahrhundert (Iablis, 8. Jahrgang 2009) hat Herbert Ammon eine Reihe von Fragen an die deutsche Politik aufgelistet. Sie setzen voraus, dass, unbeschadet der öffentlichen Parolen, eine geopolitische Situation Deutschlands existiert und strategisch bewältigt werden muss. Die Lage in Afghanistan legt es nahe, das dortige militärische Engagement als geopolitisches Exempel zu begreifen und dabei sowohl die Tauglichkeit dieser Perspektive als auch die entstandene Situation zu durchleuchten. Ein Kreuzzug zur Verteidigung demokratischer Lebensstile, in dem die Explosion eines Tanklastzugs zur militärisch-politischen Beinahe-Katastrophe gerät, während massiver Wahlbetrug seitens der unterstützten Partei von interessierter Seite nach kurzem Schwanken zu den Akten genommen wird, ist eine blutige Farce, deren Preis nicht allein die verheizten Soldaten und eine malträtierte Zivilbevölkerung entrichten. Am Ende bleibt es gleichgültig, welche Partei wider eigenes oder wider anderer besseres Wissen lügt: Wer den Schaden hat, hat den Spott, und wer den Spott hat, wird daran innen wie außen, am Herzen wie am Beutel Schaden nehmen.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G