von Ulrich Schödlbauer
Wieviel Vergnügen bietet eine Skulptur? An einem Ausstellungsort mag die Frage befremdlich klingen, mit einem leisen Beigeschmack des Ungehörigen, andererseits lautet sie doch grundsätzlich genug, um einmal gestellt zu werden. Gelegenheit macht Diebe und ich gestehe, es bereitet mir ein diebisches Vergnügen, sie nicht ungenützt verstreichen zu lassen, nachdem die Frage nun einmal unverpackt, wenn Sie so wollen, im Raum steht. Warum unverpackt, wird sich der eine oder andere fragen, und warum gerade hier, in diesem Raum? Ist das ein Spiel mit Worten? Und wenn... ist es nicht nur ein Spiel mit Worten? Vielleicht. Aber aus solchen Spielen entsteht die Welt, wir sollten sie daher nicht achtlos beiseite tun.
von Ulrich Siebgeber
Publikationen über den Alltag akademischer Lehre sind rar. Wer einmal studiert hat, glaubt ihn zu kennen, und die Lehrenden verfolgen, wenn sie sich zu Wort melden, in der Regel andere Zwecke. Das kann, angesichts der curricularen und modularen Vernetzung moderner Studiengänge, erstaunlich wirken, wenn man sieht, wie es im vorliegenden Fall gelingt, alles Lehrbuchartige zu vermeiden und die Leser teilhaben zu lassen an dem Rhythmus von Lehrvortrag, Aufgabenstellung und – studentischem – Ergebnis, der diesen Alltag nun einmal prägt.
von Christoph Jünke
Victor Serge: Die große Ernüchterung. Der Fall Tulajew, Frankfurt/M. (Edition Büchergilde) 2012, 448 Seiten.
Die US-amerikanische Schriftstellerin Susan Sontag nannte ihn »einen der faszinierendsten moralischen und literarischen Helden des 20. Jahrhunderts«, ihr Landsmann und Kollege Adam Hochschild »einen der unbesungenen Heroen eines korrupten Jahrhunderts: eine Gestalt von großer politischer Courage und Menschlichkeit«.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G