von Frank Piegeler
Ein einzelnes Gedicht kann eine Geste sein, vom Appell bis zur Sezierung der Wirklichkeit – eine Zusammenführung, ein Zyklus von Gedichten zeigt solche Gesten gleichsam am lebendigen Leib, klärt im Gang der Lektüre über das lyrisch-medizinische Werkzeug ebenso auf wie über die Hand, in der es liegt und geführt wird. Die lyrische Geste schält sich heraus, nimmt Gestalt an im Wechselspiel der Töne und des Vokabulars, in ihren Konfrontationen, die – das ist die Chuzpe, die im Schreiben liegt – in ihrer üblichen sprachlichen Ausstattung angekratzt, zweifelhaft erscheinen oder sogar verschwinden können.
von Lutz Götze
Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns
Vor uns liegen die Mühen der Ebenen.......
Den Einen, im Westen, galt er als Staatsschriftsteller, als Propagandist des kommunistischen Ostens. Schlimmer noch, ein weiland deutscher Außenminister mit Namen Heinrich von Brentano verglich Brecht mit dem Nazibarden Horst Wessel. Im anderen, dem östlichen Teil des getrennten Vaterlandes begegneten ihm Kulturfunktionäre und Teile des Machtapparates mit Misstrauen und legten ihm Steine in den Weg, wo immer sie konnten.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G