von Moshe Zuckermann
Oft ist bereits eingehend dargelegt worden, warum Judentum, Zionismus und der Staat Israel als Kategorien auseinanderzuhalten seien. Weil nicht alle Juden Zionisten, nicht alle Zionisten Israelis und nicht alle Israelis Juden sind, geht die pauschal identifizierende Gleichsetzung dieser Kategorien miteinander grundsätzlich fehl, was zwangsläufig mit sich bringt, dass auch die sich von ihnen ableitende Gleichsetzung von Antisemitismus, Antizionismus und Israel-Kritik irrig sein muss. Das besagt nicht, dass Juden keine Affinität zu Israel empfinden, selbst dann, wenn sie nicht in Israel leben.
von Raymond Verdaguer / Ulrich Siebgeber
— Pegida, was? Putin-Versteher, was? Euro-Hasser, wie?
— Nee, Klimafreund. Ich bin Lokführer.
[= Naturgeschichte der politischen Ideen (13)]
von Jörn Boewe
In schwierigen Zeiten wird viel gezweifelt, aber mehr noch geglaubt.
Christoph Jünke über den Neostalinismus als moderne Religion.
Christoph Jünke: Der lange Schatten des Stalinismus, Köln/Karlsruhe
(Neuer ISP-Verlag) 2007, 207 S.
»Das ideologische Gebäude des Stalinismus ist gesprengt worden«, schrieb Isaac Deutscher 1967, »aber nachdem seine Fundamente erschüttert wurden, sein Dach hinweggefegt wurde und seine verkohlten Mauern einzustürzen drohten, steht das Gebäude noch immer; und die Menschen sollen weiterhin in ihm leben.« Mit »Der lange Schatten des Stalinismus« hat Christoph Jünke ein Buch vorgelegt, das einigen Leuten nicht gefallen dürfte, aber an dieser Stelle dennoch empfohlen werden soll. Wer in den Trümmern der stalinistischen Ideologie gefangen bleibt - das ist Jünkes Grundthese - ist nicht nur unfähig, zu den geistigen Quellen der kommunistischen Bewegung durchzudringen, sondern wird auch zum Sozialismus des 21. Jahrhunderts nichts beitragen können außer Konfusion.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G