
von Gunter Weißgerber
Die SPD will sich erneuern, was immer das bei 450 000 Mitgliedern bedeuten mag. Einen Austausch durch neue Mitglieder wird es jedenfalls nicht geben können. Der Personen- und Ideenpool wird bleiben und mit ihm der bekannte Wettstreit um innerparteilich mehrheitsfähige Grundlinien. Ob dann diese innerparteilich erneut herauszukristallisierenden Politikansätze außerparteilich – beim undankbaren Wahlvolk – ankommen und vor allem dort begrüßt werden, das weiß niemand wirklich.
von Gunter Weißgerber
Für die SPD begann alles am 1. März 1863. Ferdinand Lassalle formulierte sein 37-seitiges »Offnes Antwortschreiben« an die Leipziger Arbeiter. Die waren begeistert und nahmen den Text am 23. Mai 1863 als Gründungsurkunde des »ADAV« an. Die Sozialdemokratie als Arbeiterpartei war damit geboren: »Die Arbeiter müssen sich, so Lassalle, zu einer eigenen Partei zusammenschließen, ihre Interessen bündeln und so genannte Assoziationen (Produktivassoziationen oder »Genossenschaften«) bilden, um ihre ›legitimen Interessen befriedigen zu können‹«.
von Lutz Götze
»Die Welt ist aus den Fugen; weh' mir zu denken, dass ich geboren ward, sie wieder einzurenken«, klagt Hamlet, und die Gegenwart bietet Anlass genug, dem Satz Glauben zu schenken. Weltweit wird massenhaft aufgerüstet, werden die Atomarsenale gefüllt, wächst die Zahl der Kriegstoten nicht nur in Syrien dramatisch, steigt die Zahl der Flüchtlingsströme und der Klimakatastrophen. Eine Reduktion der Atomraketen weltweit ist nicht in Sicht. Der letzte Atomwaffenbegrenzungsvertrag (INF) wurde von den Präsidenten Ronald Reagan und Michail Gorbatschow am 8. Dezember 1987 in Washington unterzeichnet und stellte die erfolgreichste Abrüstungsvereinbarung der Großmächte aller Zeiten dar. Er ist inzwischen mehrfach gebrochen worden; Russen wie US-Amerikaner entwickeln neue ›kleine‹ Mittelstreckenraketen, die aber immer noch ein Mehrfaches der Hiroshima-Bombe an Vernichtungspotenzial bedeuten. Zudem sind neue Atommächte dazugekommen: Nordkorea, Pakistan und Indien.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G