von Immo Sennewald
Mit dem Virus kommt der Gevatter
Lupft den Zylinder und sagt: »Grüß Gott!
Habe die Ehre, Herr Wichtigmann,
wir treten jetzt eine Reise an«.
Geimpft und geboostert fühlst du dich sicher
Der meint nicht mich, erst ist ein anderer dran.
Du greifst zum Imfpass, doch die Seiten sind leer
Und auch beim I-Phone rührt sich nichts mehr.
von Ulrich Schödlbauer
Fuchs, du hast die Gans gestohlen, gib sie wieder her – es war aber eine Füchsin und sie hat nicht die Gans, sondern das Land gestohlen; jetzt liegt es verkohlt im Halbdämmer des politischen Backofens und Kinder spielen an den Herdknöpfen: warm – kalt – heiß – sehr heiß. Woran man sieht, dass nicht nur der Mensch, sondern auch die Sprache arbeitet. Gib ihr genügend Raum und sie zerrüttet jedes Bild. Es gibt einen Realismus der Sprache, den keine Bildlogik einfängt.
von Johannes R. Kandel
Ralph Ghadban, aus dem Libanon stammender Islamwissenschaftler, bekannt geworden durch eine Reihe bemerkenswerter kritischer Arbeiten zu Migration, Integration und Islam (vor allem zuletzt mit: »Arabische Clans«, 2018), legt ein neues Buch vor. Ghadban beschäftigt sich schon lange mit den Ursprüngen des Islam und seiner Entwicklung im Lichte westlicher Forschung und der muslimischen Tradition. Seit einigen Jahren finden bedeutsame akademische Debatten statt. Wichtige Beiträge dazu hat ›Inarah‹ geliefert, das ›Institut zur Erforschung der frühen Islamgeschichte und des Koran‹, an dem der Autor beteiligt ist. (Auch ist die Frühgeschichte des Islam 2012 von dem englischen Historiker Tom Holland, »Im Schatten des Schwertes« populär aufbereitet worden, J.K.)
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G