von Lutz Götze
I. Tanz um das Goldene Kalb
Der Goldman-Sachs-Manager Jim O`Neill prägte vor Jahren den Begriff der BRIC-Staaten. Seither werden Brasilien, Russland, Indien und China unter dieser Gruppe zusammengefasst: als neuer Machtfaktor einer multipolaren Welt. Brasilien versteht sich seitdem als neues Schwergewicht nicht nur innerhalb der G20-Nationen. Die Wirtschaft des Riesenlandes hat sich, zumal unter Präsident Lula, rasant entwickelt; die Wachstumsraten sind beeindruckend. Die Finanzeliten verdienen daran immens; allgemein ist eine, wenngleich schwache, Zunahme der Einkommen im Land zu erkennen: Viele Brasilianer reisen, nicht ohne Häme, zum Konkurrenten Argentinien, um dort preiswert einzukaufen. Freilich ist ein Großteil der Bevölkerung, zumal im Norden, vom Wohlstand abgeschieden: In Belem und Iquitos herrschen unverändert Armut, Wassernot und Stromausfall, gibt es schlechte Schulen und heruntergekommene Krankenhäuser.
von Lutz Götze
China verstand sich über Jahrhunderte hinweg als ›Reich der Mitte‹: im Zentrum des Universums gelegen, von Feinden in allen Himmelsrichtungen umgeben und bedroht. Also ließen die Kaiser, zumal der Ming-Dynastie, eine gigantische Mauer errichten, um gegnerische Heere abzuschrecken.
von Ulrich Siebgeber
Geben Sie’s zu, geben Sie’s doch einfach zu, es wäre ja schon schön, wenn Sie zuhören könnten, einfach zuhören, vielleicht auch doppelt und dreifach, denn einfach kommt in solchen Zeiten keine Botschaft in ein einzelnes Ohrenpaar hinein, sie quetschen sich alle zusammen ins Ziel, das nicht ohne Grund Trommelfell genannt wird – ein dickes Fell sollte es schon sein und trommeln sollte man auch darauf, um sich bemerkbar zu machen. Wer wollte das nicht? Wer, frage ich, wollte das nicht? Er trete vor... sie trete vor, und mache den Zugetrommelten klar, worum es geht. Die Lage ist ernst.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G