von Christoph Jünke
Wahlabstinenz, politische Apathie und Politikerverachtung haben sich im Alltagsleben unserer Gesellschaften nachhaltig verankert. Dass die Bürgerinnen und Bürger demokratiemüde geworden seien, heißt es nicht ganz zu Unrecht. Dass wir es hierbei mit einem Reflex auf die demokratiemüden ökonomischen, politischen und kulturellen Eliten und deren massiv vorangetriebene Demokratieaushöhlung zu tun haben, wird jedoch allzu gern verdrängt. Nicht so in Jacques Rancières Hatred of Democracy (franz. Original: La haine de la démocratie, Paris 2005).
von Christoph Jünke
»Ist es nicht etwas verwegen, ein Buch anzufangen«, fragte ihn ein Freund, »während die Würfel noch in der Luft sind?« Wenn er jedoch gewartet hätte, bis sie gefallen sind, schreibt Tariq Ali im Vorwort zu seinem neuesten Buch, hätte er nie irgendetwas über Pakistan schreiben können. In der Tat kann das Buch aktueller kaum sein, denn es bietet einen bemerkenswerten Einblick in den wohl heißesten Brennpunkt der gegenwärtigen Weltpolitik: Pakistan.
von Perry Anderson
Die gegenwärtige Periode – die sich einerseits von den ökonomischen und politischen Veränderungen im Westen an der Wende zu den 80er Jahren, andererseits vom Zusammenbruch des Sowjetblocks ein Jahrzehnt später datieren lässt – erfährt weiterhin tiefgehende strukturelle Veränderungen in der Weltwirtschaft und in der internationalen Politik. Doch worin diese bestehen und was ihre Resultate womöglich sein werden, bleibt strittig. Versuche, sie durch das Prisma laufender Ereignisse zu interpretieren, scheitern immanent.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G