von Lutz Götze
Die Mitgliederversammlung des PEN- Zentrums Deutschland hat der ältesten NGO-Vereinigung im Lande eine Aufmerksamkeit von nie dagewesener Größe beschert. Das ist, auf den ersten Blick, eine gute Nachricht, beklagte man doch in der Vergangenheit gemeinhin den PEN als eine eher schläfrige und in die Jahre gekommene Organisation. Auf den zweiten Blick freilich wendet sich das Urteil: Die Berichterstattung in den digitalen wie in den Printmedien war, von geringfügigen Ausnahmen abgesehen, vollkommen einseitig. Tenor: Ein vergleichsweise junger und dynamischer Präsident, erst vor acht Monaten in das Amt gewählt, sei von einer Horde alter weißer Männer und Frauen gestürzt worden, denen es um nichts anderes als Machterhalt, Selbstbeweihräucherung und Traditionspflege gehe. Eine, zumal von jüngeren Mitgliedern, gewollte Erneuerung und Umstrukturierung habe deshalb nicht stattfinden können. Deniz Yücel, der vor Kraft und Energie strotzende Neuerer, sei mitsamt seinen engsten Mitstreitern das beklagenswerte Opfer.
von Immo Sennewald
Meine Frau ist Chinesin und beteuert, dieses Stereotyp sei von ihren Landsleuten selbst erfunden worden. Es mag albern sein, aber zahllose Hungersnöte mit Millionen Opfern bis in die 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts hinein verleihen ihm Sinn. Tatsächlich ist die chinesische Küche unglaublich einfallsreich. Zutaten werden auf mannigfache Weise genutzt, zubereitet, mit Kräutern und Gewürzen veredelt, immer neu komponierte und abgewandelte regionale Gerichte kommen auf den Tisch, und der Gesprächsstoff bei Mahlzeiten – ob schmal oder üppig – ist mitgeliefert: das Essen und seine Wirkung auf Leib und Seele. Für Exotisches, möglichst mit wundersamer Wirkung etwa auf Lust und Fruchtbarkeit, werden exotische Preise gezahlt. Chinesische Küche und chinesische Medizin wachsen auf einem Holz – seit Jahrtausenden.
von Helmut Roewer
In diesem Beitrag schildere ich die Eindrücke, die ich bei der Lektüre von Tellkamps Roman Der Schlaf in den Uhren gesammelt habe. Ich erwarb den Roman am 27. Mai 2022 und legte ihn am 31. Mai 2022 – gelesen – aus der Hand. Ich warne Neugierige: Dieses hier ist keine meiner gewohnten Buchbesprechungen, die für gewöhnlich keine 50 Zeilen lang sind. Das Buch – so bekenne ich freimütig – hat sich dagegen mit Erfolg gesträubt.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G