von Lutz Götze
Mark Twain soll einmal gesagt haben, der Herrgott habe am Anfang Mauritius erschaffen und erst danach das Paradies. Käme der Dichter heute auf die Insel, so müsste er bekennen, dass er einem furchtbaren Irrtum erlegen war.
Die Insel im Indischen Ozean liegt nahezu 11 000 Kilometer von Mitteleuropa entfernt und wird nach langer Pandemiepause, jetzt wieder von einer Vielzahl von Fluggesellschaften bedient. Der moderne Flughafen Seewoosagur gerät in Stoßzeiten bereits jetzt – vor der Hauptsaison – an seine Grenzen. Stundenlange Wartezeiten an den diversen Kontrollschaltern erwarten den Reisenden, der von den 11 Stunden Nachtflug ohnehin genervt ist. Übermüdete schreiende Kinder steigern das Unwohlgefühl.
von Johannes Eisleben
Die ersten 20 Artikel unserer Verfassung enthalten im Wesentlichen die Menschenrechte, die sich aus dem Naturrecht entwickelt haben. Sie sind derzeit teilweise aufgehoben. Diese Einschränkungen der Menschenrechte schreitet in allen westlichen Gesellschaften weiter voran, die ›freedom days‹, die derzeit in vielen Ländern ausgerufen werden, sollten uns nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Tendenz anhält und sich weiter verschärft. Es ist nicht zu erwarten, dass das überpositive, normative Naturrecht ohne weiteres wiederkehrt, sondern wir werden Zeugen seiner offenen Abwrackung.
Wie ist es zu dieser erschreckenden Entwicklung gekommen? Was sind ihre historischen und kulturellen Grundlagen?
von Michael Klein
Dass der russische Präsident und Diktator Wladimir Putin nach langen Vorbereitungen im Februar 2022 die Ukraine überfallen und noch mehr aggressive Handlungen im Köcher hat, und die Ukraine dem schutzlos ausgeliefert war, demonstriert die Ohnmacht und Schwäche des Westens. Diese besteht schon seit etlichen Jahren und ist vor allem ein Produkt der Verachtung und Abwertung vieler westlicher Eliten des Systems, in dem sie selbst leben. Diese weit verbreitete Ablehnung des eigenen politischen und wirtschaftlichen Systems erscheint wie ein Luxus auf hohem Niveau, zeigt aber die innere Aushöhlung des westlichen Wertesystems. Dazu gehört: Männer sollen sich schämen, Männer zu sein, Weiße sollen sich mit einer rassistischen Erbsünde belastet fühlen, weil sie Weiße sind. Diese, das eigene gesellschaftliche System verachtende, Haltung ist in Deutschland besonders stark ausgeprägt. Wie konnte es soweit kommen? Es handelt sich um Symptome des Niedergangs des demokratischen Westens, der mit den Jahren um 1968 herum begonnen und zuletzt immer mehr Fahrt aufgenommen hat. Dass der radikale Feminismus als Ideenkader und die pseudoreligiösen Ideen der Genderwissenschaften dabei eine wichtige Rolle spielen, wird bei genauerer Betrachtung schnell deutlich. Die Ereignisse um den Aggressionskrieg in der Ukraine haben den Westen zusammenrücken lassen, viele sprechen von einer Zeitenwende. Die Schwäche des Westens wird aber nicht enden, bevor eine akzeptierende Haltung zu sich selbst und vor allem auch zu der Mehrzahl der Männer eintritt, die positive Männlichkeit repräsentieren. In den folgenden Analysen zum gesellschaftlichen und psychologischen Zustand des Westens werden die aktuellen Entwicklungen rund um Putin und die Ukraine miteinbezogen.
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