von Holger Czitrich-Stahl
Wer im Vorfeld des ersten Weltkrieges nach warnenden Stimmen sucht, wird sie bei der deutschen Sozialdemokratie finden. Dass die SPD den deutschen Militarismus dabei als besonders gefährliches Element brandmarkte, kann durchaus als ein Argument gegen die These Christopher Clarks vom gemeinsamen „Hineinschlittern“ in den Krieg angesehen werden. Es hilft ein Blick in die Jahre vor dem Kriegsausbruch im Sommer 1914, als der internationale Konfliktstoff vernehmbar an Explosionskraft zunahm und sich in ersten regionalen Kriegen äußerte.
von Stephan Hilsberg
Die Anhänger des im Grundgesetz festgehaltenen Wiedervereinigungsgebots sahen sich von ihrer ursprünglichen Mainstream-Position im Westdeutschland der 50er Jahre in den 70er und 80er Jahren zunehmend an den Rand der öffentlichen Debatte gedrängt. So nachvollzieh- und erklärbar dieser Prozess heute erscheint, stellt sich angesichts der Wiederherstellung der staatlichen Einheit Deutschlands und auch des zu konstatierenden Erfolgs des Prozesses der inneren Einheit die Frage, ob er auch gerechtfertigt war. In den USA gibt es zu dieser Frage inzwischen einen ganz anderen Diskurs als hierzulande. Jenseits des Atlantiks ist die deutsche Teilung der Schlüssel für das Entstehen des Kalten Krieges und logischerweise ihre Überwindung der Schlüssel zu dessen Ende. In der deutschen Geschichtsdebatte sind indes noch immer zu sehr die Denkmuster der 80er Jahren zu spüren, wirken alte Denkmuster und Tabus noch heute nach.
von Siegfried Heimann
Als anlässlich des 80. Jahrestages der Oktoberrevolution Bilder von einer großen Demonstration in Moskau in der Presse zu sehen waren, gab es ein Bild, das für mich bemerkenswert ehrlich - wenn auch von den Demonstranten wohl so nicht gemeint - an die Oktoberrevolution erinnerte. Es war ein Bild, auf dem Stalin und Lenin zusammen zu sehen waren.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G