von Serge Embacher
Ein Gespenst geht um in der politischen Debatte! Es hört auf den schaurig-schönen Namen „Liquid Democracy“, was wörtlich soviel wie „Flüssige Demokratie“ bedeutet. Flüssige Demokratie? Ist das nicht tautologisch? Müsste Demokratie nicht immer im Fluss sein? Soll hier mal wieder ein neues Wort um des Wortes willen erfunden werden?
von Siegfried Heimann
1. Der 18. März 1848 und der Friedhof der Märzgefallenen erinnern an eine Revolution mit Demonstrationen und Barrikadenkämpfen, die auf der Straße blutig ausgetragen wurden und mit Opfern für die Demokratiebewegung verbunden waren. Das darf nicht gegen die mit Worten ausgetragenen Debatten in der Frankfurter Paulskirche ausgespielt werden (und natürlich auch nicht umgekehrt).
Revolutionen und Volkserhebungen finden nicht im Saale statt. Die Erinnerung an Revolutionen in Deutschland darf nicht von einer „Revolutionsfurcht“ bestimmt sein.
von Peter Brandt
Die Aufgabe politischer Parteien besteht nicht in erster Linie darin, sich mit ihrer Vergangenheit zu beschäftigen – zumal die früher viel berufenen ›Lehren aus der Geschichte‹ in der Regel nicht auf der Hand liegen. Selbst da, wo Fachhistoriker bei der Rekonstruktion des faktisch Geschehenen und bei der Analyse der Ursachen und Wirkungszusammenhänge weitgehend übereinstimmen, werden sie sich bei der Formulierung politischer Schlussfolgerungen ihrem jeweiligen weltanschaulichen Standort gemäß unterscheiden, sofern sie es überhaupt für vertretbar halten, solche zu ziehen.
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