
von Herbert Ammon
I.
Ungeachtet des durch den Mauerfall eingeleiteten welthistorischen Umbruchs von 1989/1991, der die Existenz der Generationen des heutigen Deutschland in nahezu allen Facetten – EU-Integration, Globalisierung, Immigration, (post-)nationale, monokulturelle Zivilreligion im Zeichen evidenter Multikultur, europäische Mittellage, Hegemonialverdacht, Wiederkehr geopolitischer Krisen und Konflikte – bestimmt, beansprucht die Chiffre »1968« als historische Zäsur im Bewusstsein vieler (west-)deutscher Linker noch immer mythischen Glanz.
von Christoph Jünke
Vorbemerkung: Der britische Historiker Edward Palmer Thompson wird mittlerweile selbst in Deutschland zu den Klassikern der Geschichtswissenschaft gezählt. Und doch sind hier 2013 sein zwanzigster Todestag und das fünfzigjährige Jubiläum seines epochalen Werkes The Making of the English Working Class abermals weitgehend ignoriert worden. In seinem soeben im Hamburger Laika-Verlag erschienenen Buch Streifzüge durch das rote 20. Jahrhundert hat sich unser Autor Christoph Jünke ausführlich auch mit Leben und Werk E. P. Thompsons auseinandergesetzt. Aus diesem längeren Buchkapitel veröffentlichen wir im Folgenden einen exklusiven Auszug, in dem es um Thompsons theoriepolitische Auseinandersetzung mit dem französischen Marxisten Louis Althusser geht. Die Fußnoten und Literaturhinweise wurden hier weggelassen und können im Buch selbst nachgelesen werden.
von Eckard Holler
Der »Erste Freideutsche Jugendtag«, der am 11. und 12. Oktober 1913 auf dem »Hohen Meißner« bei Kassel als Gegenveranstaltung zur hurrapatriotischen Einweihung des Völkerschlachtdenkmals in Leipzig von Anhängern des Wandervogels und der Reformbewegungen gefeiert wurde, jährte sich 2013 zum 100. Mal.
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