
Deutsch-russisches Geben und Nehmen. Zwei historische Miniaturen
von Helmut Roewer
I Zar Peter III. rettet die zentraleuropäische Großmacht Preußen – einige Bemerkungen zum Kriegsjahr 1762
In diesem kurzen Beitrag behandle ich ein Ereignis, das vor 260 Jahren stattfand und als das Mirakel des Hauses Brandenburg in die preußisch-deutsche Geschichtsmythen eingegangen ist. Im Klartext: Es war ein russischer Herrscher, Zar Peter III., der sich entschloss, den Koalitions-Krieg gegen Preußen zu beenden, das in eben jenen Tagen, Anfang 1762, vor dem militärischen und politischen Aus stand. Was war geschehen?
Finaler Vorschlag zur Stabilisierung der Nato-Ostflanke
Kürzester Beitrag zur Kriegslage ever
von Ulrich Schödlbauer
Auf die Meister der Pomade
wartet Reue ohne Gnade.
Völker, hört die Signale! Man durchforste die einschlägigen Archive, schaffe die ausgemusterten Dreckschleudern besserer Pressetage, desolate Munitionslage hin oder her, an die Front, bringe sie gegeneinander in Stellung und programmiere sie auf Dauerbetrieb: vierundzwanzig Stunden pro Tag, sieben Tage die Woche. Ukrainistas, Putinistas, Wir-sind-auch-was! So wird das was und das kostbare State-of-the-art-Kriegsgerät einer gewohnt vielfältigen Medienlandschaft darf sich munter auf die Bekämpfung der aufständischen Affenpocken konzentrieren, bevor es im Herbst wieder losgeht mit dem vollen Virenprogramm, Intensivbetreuung für alle vom Affen Gef**en inklusive.
Heureka.
P.S.: Unmaßgeblicher Rat an die ukrainischen Freunde: Schaut nach Nahost – Zukunft kann man sehen.
Der erste Neofeudalkrieg
von Johannes Eisleben
Wir leben, wie Joel Kotkin (The coming of Neo-Feudalism) griffig formuliert hat, in einem Übergang zum Neofeudalismus. Nur vor diesem Hintergrund lässt sich der Krieg in der Ukraine verstehen. Was bedeutet das?
Kein Mittelerde
Für viele Beobachter ist Putin ein irrationaler Aggressor, der aus Russland wieder ein globales Imperium nach dem Vorbild der UdSSR machen will und zu diesem Zweck die Ukraine überfallen hat. Der Westen kämpft nach dieser Lesart durch Waffenlieferungen und Bereitstellung von Söldnern als militärischem Führungs- und Ausbildungspersonal um die westlichen Werte: Freiheit und Demokratie. Der Konflikt ist also aus Sicht dieser Zeitgenossen ein klassischer Antagonismus zwischen den Kräften des Guten, uns, dem Westen, und dem bösen, fremden Osten, den Russen. Wir werden gewissermaßen Zeugen eines epischen Ringens um Werte, wie er in vielen literarischen Werken geschildert wird, beispielsweise dem Herrn der Ringe des Sprachwissenschaftlers J.R.R. Tolkien, in dem ein Kampf um ›Mittelerde‹ tobt. Putin ist in dieser Interpretation der ›Sauron‹ aus dem ›Mordor‹ im Osten, oder auch ganz einfach ›Hitler‹. Seine gnadenlosen, hilflose Zivilisten abschlachtenden Truppen gleichen den Orks des bösen Sauron. Russlands Atomwaffen sind der ›Ring der Macht‹. Der Westen, das sind im Wesentlichen ›Eriador‹, ›Rohan‹, ›Gondor‹ und das ›Elbenland‹, muss daher Russland-›Mordor‹ besiegen, damit ›Sauron‹ mit seinen ›Orks‹ nicht ganz Europa unterjochen kann, was zweifelsohne sein ›Kriegsziel‹ ist.
Elon geht schoppen
Einige Bemerkungen zum Twitter-Krieg
von Helmut Roewer
Zur Zeit kauft Mainstream-Hätschelkind Elon Musk die Nachrichtenplattform Twitter. Plötzlich kann ihn keiner mehr leiden. Umsturz – und sei es der Meinungen – hat mich immer schon beschäftigt. Hier sind die Einzelheiten.
Ob jemand twittert oder in Hamburg fällt ‘ne Schaufel um, ist für mich und sicher viele Leser von ähnlicher Bedeutung, nämlich keiner. Mein Interesse am zur Zeit stattfindenden Verkauf der Nachrichtenplattform Twitter an den südafrikanischen Tausendsassa Elon Musk speist sich aus anderen Quellen: Warum wird hier so plötzlich das Hohelied der Meinungsfreiheit angestimmt? Und das auch noch durch zwei miteinander unvereinbare Behauptungen: Wiederherstellung gegen Bewahrung der Meinungsfreiheit. Ja, was denn nun? Oder anders gefragt: Was ist hier eigentlich so Empörendes geschehen, dass alle Billig-und-gerecht-Denkenden so urplötzlich ein wildes Katzenkonzert gegen ihren einstigen Liebling anstimmen?
Anmerkungen zum Krieg der deutschen Sternchen*-Krieger
von Herbert Ammon
Ulrich Schödlbauer hat sich in unserem politisch-medialen Sternchen*-Kosmos umgeschaut und die die so gänzlich unerwartete Liebe der Post-Deutschen zum Planeten Mars, genauer: zu Theorie und Praxis des Kriegsgottes Mars entdeckt. Der Krieg, was die Deutschen seit Clausewitz eigentlich wissen sollten, aber nach der wundersam göttlichen Fügung bei Sedan siegesgewiss nicht mehr wissen wollten, ist eine Affäre, deren Ausgang stets ungewiss ist. Vor dem dritten Punischen Krieg warnte einst der arme B.B., jetzt auch U.Sch. Soll man, muss man wirklich so pessimistisch sein?
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Die frei verwendeten Motive stammen von Monika Estermann, Renate Solbach und Ulrich Schödlbauer.