von Christian Wipperfürth
Die »Vereinten Nationen« haben erklärt, dass zwischen April und Mitte August 2014 weit über 2000 Menschen in der Ostukraine gewaltsam ums Leben gekommen sind. Die UN bezeichnete ihre eigene Schätzung als »sehr konservativ«. Dutzende Menschen sterben weiterhin täglich bei den Kampfhandlungen. Zudem sind hunderttausende geflüchtet, überwiegend nach Russland. Darüber hinaus befinden wir uns in einer tiefen internationalen Krise. Sie könnte weitreichendere negative Auswirkungen besitzen als jede andere Krise der vergangenen Jahrzehnte. Und sie wird weiter eskalieren, wenn nicht gegengesteuert wird.
von Detlef Lehnert
Mit den Spitzenkandidaturen aus den größeren Fraktionen des Europäischen Parlaments für den Kommissionsvorsitz ist vor und nach dem Wahltermin 25. Mai 2014 eine überraschende Dynamik in den EU-Debatten entstanden. Galt weiteres Absinken der Wahlbeteiligung zuvor als fast unvermeidliches Schicksal einer durch Mitgliederzuwachs und krisenbelastete Expertokratien zunehmend entrückten Staatengemeinschaft, fand diese politische Resignation dann so nicht statt.
von Milutin Michael Nickl
Transnistrien, in der amtlichen Eigenbezeichnung Pridnjestrovie, könnte das Überleben als De-facto-Staatsgebilde gelingen. Im grausamen Gegensatz zur ehemaligen serbischen Krajina-Republik. In beiden Fällen spielten interethnisch missachtete Autonomierechte, unterdrückte Volksgruppen-Identitäten und teils auch sprachpolitisch beschnittene Volksgruppenrechte eine sezessionsmotivierende Rolle. Kraft Garantie- und Vermittler-»Format 5+2« sind die Ukraine und die Russische Föderation gemeinsam in die Transnistrienfrage involviert. Das seit 2006 ventilierende Anschlussbegehren Transnistriens an Russland dürfte jedoch trotz der seinerzeitigen 97-prozentigen transnistrischen Zustimmung als eher unrealistisch einzustufen sein.
GLOBKULT Magazin
herausgegeben von
RENATE SOLBACH und
ULRICH SCHÖDLBAUER
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G