von Ulrich Schödlbauer
Die Vorstellung einer eifrig auf CO2-Vermeidung geeichten Volkswirtschaft, künftig von einer Armada schwerölgetriebener Gastankschiffe mit dem Stoff beliefert, ohne den, jedenfalls ›auf mittlere Sicht‹, nichts mehr geht, während auf dem Grunde der Ostsee die eigens zu diesem Zweck ersonnene Pipeline verrottet, ist von schwer überbietbarer … leider verbietet sich das Wort ›Komik‹ an dieser Stelle, nein, sie ist überhaupt nicht komisch, es ist bitterernste Satire, geschrieben von kundiger rot-grüner Hand, unter wohlwollender Mittäterschaft der Partei, deren Motto da lautet: Im Ernstfall für die Freiheit. Wobei die Herkunft des Tankergases teils eine Satire auf die Freiheit, teils, bei Betrachtung der Förderart, auf den Umweltgedanken schlechthin darstellt. Umwelt war gestern. Heute wird regiert.
von Johannes Eisleben
Am 26. Februar 2022 endete das internationale Währungssystem, das sich nach dem Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems 1973 herausgebildet hatte. Beendigt wurde es vom Westen, im Wesentlichen den USA und der EU, indem an diesem Tag der Russischen Zentralbank der Zugriff auf ihre Fremdwährungsreserven in Höhe von 630 Milliarden US-Dollar gesperrt und viele Russischen Banken von der Nutzung des SWIFT Systems ausgeschlossen wurden. Damit endet ein wesentliches Element der US-Welthegemonie, unter der alle heute lebenden Menschen den größten Teil oder ihr ganzes Leben verbracht haben. Der Westen hat sich übernommen und verzockt, die Finanzwelt und damit ein zentraler Aspekt der Machtausübung über das Wohl und Wehe der Menschen werden nun multipolar. Damit wird im Finanzsystem nachvollzogen, was kulturell, wirtschaftlich und militärisch schon lange offensichtlich geworden ist: Der Niedergang des Westens.
von Ulrich Schödlbauer
Krieg: Vorrichtung zum Verbrennen vorwiegend junger Männer. Es hat seinen guten Grund, dass souveräne Staaten tun müssen, was getan werden muss, um ihre Souveränität zu erhalten: Sie haben die Aufgabe, ihre Bürger vor sämtlichen Plagen zu schützen, die Menschen für ihresgleichen bereithalten, die sich nicht zu wehren wissen. Das ist, unter dem Gesichtspunkt der Selbsterhaltung, der erste und oberste Grundsatz, unter dem Staaten existieren. Wenn dem aber so ist, dann folgt daraus einiges andere, zum Beispiel, dass Regierungen nicht das Recht haben – Recht im allgemeinsten Sinn genommen, als ›gerechtfertigtes Tun‹ –, den Bestand des Staates aufs Spiel zu setzen, sei es durch schlichte Vernachlässigung seiner Wehrfähigkeit, durch Schürung von innerem Unfrieden oder durch eine riskante Außen- und Kriegspolitik. Die Welt fürchtet Hasardeure an der Spitze von Staaten – zu Recht.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G