
von Fritz Schmidt
Der Reichstag brennt noch immer. Gedanken zu einer ›seriösen Darstellung‹
70 Jahre nach dem Ende des sogenannten ›tausendjährigen Reiches‹ soll an einen Paukenschlag zu Beginn der eigentlich zwölf Jahre erinnert werden, an den Reichstagsbrand vom 27. Februar 1933, der noch immer die Geister in Verfechter der Mehr- oder Ein-Täter-Theorie scheidet.
von Herbert Ammon
Vorbemerkung
Den nachfolgenden Text – die Besprechung eines Buches, das auf englisch bereits vor fast vier Jahrzehnten erschienen ist, schrieb ich auf Bitten meines deutsch-kanadischen Freundes Hans Sinn im vergangenen Jahr, als der im April 1915 ausgelöste Genozid an den Armeniern im Osmanischen Reich im Gedenkkalender stand. Nicht allein um der historischen Genauigkeit willen sollte künftighin auch der jeweils Hunderttausende zählenden Todesopfer unter den im Ersten Weltkrieg und danach verfolgten Aramäern, pontischen und kleinasiatischen Griechen – gewöhnlich subsumiert unter ›andere christliche Minderheiten‹ – gedacht werden.
von Herbert Ammon
Vergessene Opfer des Krieges. Leidenserinnerungen von Deutschen aus Ostpreußen
I.
Geschichtliche Erinnerung ist alles andere als die gemeinsam geteilte Vergegenwärtigung der Vergangenheit. Vielmehr findet sie auf unterschiedlichen, ja separaten Ebenen statt: in den Werken der Historiker, in der historischen Selbstwahrnehmung einer Nation oder einer Volksgruppe sowie, sehr viel weniger sichtbar, im Bewusstsein - und Unterbewusstsein – von Individuen. Für Millionen Menschen ist die Geschichte des 20. Jahrhunderts erfüllt von Erinnerungen an Krieg, Tod, Zerstörung und Vernichtung.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G