von Ulrich Siebgeber
Scilla Elworthy/Gabrielle Rifkind: Making Terrorism History, London/Sydney/Auckland/Johannisburg (Rider) 2006, 96 S.
Ein Buch, das nicht die Freiheit des Lesens gewährt, ist keines. In dieser Perspektive enthält jedes Handbuch der Deeskalation eine Anleitung, wie sich Konflikte anschärfen, Gewaltspiralen in Gang halten und ausweglose Situationen herbeiführen lassen. Wer auf die Fülle wohlmeinender Publikationen blickt und dabei den Fokus öffentlicher Aufmerksamkeit nicht aus dem Blick entlässt, kann leicht zu der Auffassung gelangen, dass ihre geheime Mission eher auf diesem als auf dem Feld angestrebter Effekte liegt. Wenn Deeskalation bedeutet, dem 'normalen Leben' in Gestalt von Selbstbestimmung und physischer, rechtlicher und materieller Sicherheit eine Chance zu geben, dann reduzieren sich die einschlägigen Anleitungen rasch auf den Status von Binsenweisheiten, denen aus der Realität Peachums unschlagbare Einsicht entgegengrölt:Doch die Verhältnisse, sie sind nicht so.
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