von Richard Schröder
Das Wort Heimat hat auch eine Missbrauchsgeschichte hinter sich. Die Vertriebenenverbände haben seinerzeit ein ›Recht auf Heimat‹ eingefordert, das ihnen die Rückkehr in die ehemals deutschen Ostgebiete garantieren sollte. Aber ein derartiges Recht gibt es weder als Grundrecht noch als Menschenrecht. Unter Rechtsextremen kursiert die These, die Heimat müsse vor Überfremdung geschützt und deshalb dürften keine Fremden ins Land gelassen werden. Sich fremd im eigenen Land fühlen, diese Art von Überfremdung wird zu Recht gefürchtet. Daraus folgt aber nur, dass Zuwanderung reguliert, nicht dass sie strikt verboten werden müsse.
von Herbert Ammon
Den vorerst letzten Kommentar zu der von der großkoalitionären Regierung Merkel – oppositionsfrei – betriebenen ›Flüchtlingspolitik‹ lieferten unlängst die Ereignisse in der württembergischen Kleinstadt Ellwangen. Polizisten, die einen ausreisepflichtigen jungen Mann aus Togo aus der in ein ›Flüchtlingsheim‹ verwandelten Bundeswehrkaserne abholen wollten, kapitulierten vor der gewaltbereiten Übermacht von ca. 150–200 Afrikanern, die auf ihre Weise Solidarität mit dem an deutschen Behörden gescheiterten ›Asylbewerber‹ praktizierten.
Von kosmopolitischen Eliten und der Heimatlosigkeit des Kleinbürgers
von Andreas Kalckhoff
Der Streit um die Einwanderung wächst sich scheinbar zu einem Kulturkampf aus. Nicht staatstreue Protestanten und romgläubige Katholiken wie zu Bismarcks Zeiten sind diesmal die Protagonisten, sondern eine kosmopolitische Elite und heimatlos gewordene Kleinbürger. So sieht es jedenfalls die Darmstädter Soziologin Cornelia Koppetsch im SPIEGEL 16/ 2018. Sie verwendet den Begriff Kulturkampf nicht, aber was sie beschreibt, hört sich genau so an. Dabei wirft sie den Eliten – ›Professoren, Journalisten und Pädagogen‹ – ein starres Weltbild vor, das ›im Namen einer höheren Moral‹ alles verachtet, was nicht hineinpasst. Das muss diskutiert werden.
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