von Herbert Ammon
I.
In den Wochen vor dem 3.Oktober 2010, da es die historisch wundersame deutsche Wieder- oder Neuvereinigung zu feiern gilt – wir verdanken sie dem Wettrüsten, der Perestrojka, den DDR-Bürgerrechtlern sowie dem noch real existierendem Nationalbewußtsein (»Deutschland einig Vaterland«) der Deutschen in der ehemaligen DDR –, sorgt der ›Fall Sarrazin‹ für Aufregung
von Lutz Götze
Japans Krise
Die große Rückrufaktion des Toyotakonzerns im Frühjahr 2010 wegen schadhafter Bremsen und Gaspedale hat ein grundsätzliches Problem offenbart: Wie können gesellschaftliche Normen im Zeitalter der Globalisierung bewahrt werden, ohne dass schwer wiegende finanzielle Nachteile oder gar eine Identitätskrise einer ganzen Gesellschaft drohen? Denn Toyota ist Japan: der Konzern verkörpert nicht nur wegen seiner immensen Dimension als weltgrößter Autohersteller den Inselstaat Nippon schlechthin.
von Jörg Büsching
1.
Angestoßen von den Fortschritten in der Informationstechnologie und befeuert von den deregulierten Kapitalmärkten hat die Weltwirtschaft seit den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts eine Dynamik entfaltet, die selbst die kühnsten Erwartungen übertroffen hat. Die damaligen Protagonisten in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik fühlten sich gar berechtigt, die Heraufkunft eines neuen Zeitalters zu konstatieren, in dem viele der Gegensätze, die sich zuvor ganz handfest als weltgeschichtlicher Antagonismus manifestiert hatten, einfach in Luft aufzulösen schienen. Tatsächlich gelang es in den Entwicklungs- und Schwellenländern Asiens, Hunderte von Millionen Menschen aus der Falle von Armut, Hunger und mangelnder Bildung zu befreien.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G