Wer Bewusstsein sagt, will schon manipulieren: keine kleine Aussage, eher eine bewusstseinsöffnende oder -fördernde Maßnahme. An solchen Manipulationen leidet die Öffentlichkeit keinen Mangel, eher erstickt sie an ihnen. Bevor jemand hingeht und ein Fenster öffnet, muss viel geschehen. Die Gelassenheit muss viele kleine Tode sterben, ehe sie, wie der Geist aus der Flasche, in die Gehirne zurückkehrt, nicht triumphal, schon gar nicht triumphierend, eher mit einem Seufzer der Erleichterung, in die sich ein wenig Wehmut mischt, denn auch Spannung ist schön. Der gespannte Mensch, der Mensch, der jederzeit losgehen kann, setzt sein Glück in die Naherwartung, deren Gegenstand sich langsam entfernt, doch diese Strategie, das könnte ihm sein Verstand sagen, schlägt irgendwann gegen ihn aus.
Mit der Anzahl der Falten steigt die Zahl der verpassten Gelegenheiten. Irgendwann, statistisch betrachtet, gemahnt sie an den Hockeyschläger, den die alarmistische Klimaforschung so nachhaltig in die Köpfe schreckhafter Zeitgenossen gezeichnet hat – die gerade Bahn, auf der die Hoffnung dahingleitet, als habe man ihr zum Fest der Herzen ein Paar Schlittschuhe geschenkt, wird unversehens zur Steilwand, die zu erklimmen die Kraft fehlt. Und selbst wenn einer sie besäße: in der Vertikalen wird die absurde Geste der Selbstaufrichtung, die bekanntlich den Menschen ausmacht, zur lebensbedrohlichen Farce. Was den Einzelnen zeichnet, das zeichnet auch die Kohorte der Altersgenossen, nicht auf Grund einer vagen Analogie, sondern als Ausdruck des Umstands, dass sie in den meisten Fällen als Ursprung und Sitz der überschießenden, das Leben tragenden und zerstörenden Erwartungen anzusehen ist: mit ihr werden sie geboren, mit ihr gehen sie dahin.