von Peter Brandt
Es ist offenkundig, dass die Berichterstattung der hiesigen Medien über die Kriege in der Ukraine und im Gaza-Streifen bei weitem nicht die Gesamtheit der derzeit stattfindenden bzw. andauernden kriegerischen Ereignisse mit teilweise genozidalen Zügen und in mehreren Fällen hunderttausenden Todesopfern erfasst, so in Syrien, im Jemen, im Sudan und Südsudan, in Äthiopien und in Somalia, die Interventions- und Bürgerkriege im Irak und in Afghanistan, die auf prekäre Weise beendet zu sein scheinen, deshalb beiseitegelassen. Nur jeweils flüchtig und inhaltlich meist diffus tauchten die in den letzten Jahrzehnten drei Kriege zwischen den beiden südkaukasischen Republiken Aserbaidschan und Armenien in den Nachrichten auf. Gerade dieser Konflikt verdient mehr Aufmerksamkeit – er steht in armenischer Perspektive in der Kontinuität des systematischen Völkermords im 20. Jahrhundert.
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