von Christoph Jünke
Noch vor einem Jahr veröffentlichte er sein jüngstes Werk, die beeindruckenden Geschichten von Marx und dem Marxismus im englischen Original (die deutsche Übersetzung ist erst vor wenigen Wochen bei Hanser erschienen), und fast bis zum Schluss vertrieb sich der britische Universalhistoriker Eric Hobsbawm seine Zeit mit kleinen, aber feinen Beiträgen für die London Review of Books. Nun (am 1. Oktober) ist er, im stolzen Alter von 95 Jahren, aus dem Leben und Arbeiten herausgerissen worden und von uns gegangen. Und es fällt schwer, nicht auch bei Hobsbawm an die Zeilen des russischen Dichters Jewgeni Jewtuschenko zu denken:
von Christoph Jünke
I.
»Fondue ist kein Gericht, es ist eine Religion. Man isst es nicht, es wird zelebriert. Die Delikatesse einer bäurisch-germanischen Käse-Kultur, raffiniert durch den Geist romanischen Weins, das ist Fondue.« Mit diesen Worten beginnt mein Lieblingsaufsatz von Jakob Moneta, ein Essay, der Schweizer Erfahrungen mit dem Unbehagen in der Sattheit behandelt, und vor ziemlich genau sechzig Jahren, im Jahre 1952, in einer kleinen linksrepublikanischen und sozialistischen Zeitschrift namens Aufklärung erschienen ist.
von Christoph Jünke
Wer über Leben und Werk des Sozialpsychologen und Gesellschaftstheoretikers Peter Brückner (1922-1982) nachdenken möchte, kann dies nicht tun, ohne dabei über die Neue Linke nachzudenken, d.h. über den Versuch, beim Ausbruch aus dem herrschenden Falschen eine politisch mehrheitsfähige, linke Alternative sowohl zum sozialdemokratischen Reformismus wie zum stalinistischen Kommunismus aufzubauen.
GLOBKULT Magazin
herausgegeben von
RENATE SOLBACH und
ULRICH SCHÖDLBAUER
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