von Wolfgang Rauprich

Zu Zeiten, in denen außer Corona, sogenannten Corona-Maßnahmen, Impfen und Impfpflicht sowie der Beschimpfung deren Gegner kaum noch ein anderes Thema öffentliche Aufmerksamkeit zu erregen scheint, macht plötzlich ein Begriff, insbesondere unter Nerds, aber auch in den Medien und unter risikoorientierten Investoren die große Runde, der bislang allenfalls in der Science-Fiction-Literatur und im Film eine Rolle spielte: ›Metaverse‹. Und das, weil Marc Zuckerberg sein Imperium Facebook wohl aus gutem Grund in ›Meta‹ umbenannt hat. Als Logo dient ihm hierfür nicht mehr das allbekannte ›F‹ mit dem erhobenen Daumen, sondern ein etwas ›vereiertes‹ Unendlichkeitszeichen von dem Spötter behaupten, dass es bei flüchtigem Hinsehen dem Abdruck eines Gesäßes ähnele. Abgesehen davon spiegeln der neue Name und dieses Logo nur konsequent gewisse Entwicklungslinien wider, die im Prinzip in allen großen Tech-Konzernen im Silicon Valley und nicht nur dort virulent sind. Es ist in letzter Konsequenz die Idee von einer Welt, oder besser die Ideologie von einer kommenden Menschheit, die ihr Leben zunehmend in virtuellen Umgebungen zubringt, in denen Transhumanisten die menschliche Zukunft verorten.

Im Sinne des Brandings, um das es hier allerdings nur am Rand gehen soll, ist die Umbenennung von Facebook der Versuch eines Befreiungsschlags, um dem zuletzt durch die Facebook-Leaks angehäuften Negativimage zu entgehen. So soll Facebook als Soziales Netzwerk unter der Dachmarke ›Meta‹ nur noch eine Untermarke unter vielen sein. Es ist vor allem dieser Aspekt, für den sich die Massenmedien bislang interessieren. Wenig verwundert es auch, dass dieser Schritt in der Finanzwelt sogleich die Phantasie gewisser Investoren beflügelt hat, wie Börse Online (https://www.boerse-online.de/nachrichten/aktien/zuckerbergs-paralleluniversum-wie-facebooks-digitale-welt-metaverse-investoren-schon-jetzt-umtreibt-1030931929) durchaus mit Begeisterung berichtete. Kaum war der Schritt von Facebook zu Meta vollzogen, brachte Morgan Stanley eine Studie (https://de.investing.com/news/stock-market-news/metaverse--die-groste-investmentrevolution-seit-langem--morgan-stanley-2184074) in Umlauf, welche besonders die Risikobereiten sogleich zu größeren Investments animierte. Völlig neue Geschäftsideen haben von Anfang an jene Glücksritter gewittert, die am liebsten das massenhaft frisch gedruckte Geld der Zentralbanken virtuell so lange um den Erdball jagen würden, bis es irgendwann in der ›eigenen Tasche‹ ein ruhiges Plätzchen gefunden hat. Sicherlich zu recht – denn bereits jetzt, wo das ›Metaverse‹ noch gar nicht richtig zum Laufen gebracht wurde, rechnen die Ökonomen dieser schönen neuen Welt, dass bis zu 20 Prozent der Weltwirtschaft, und damit Billionenbeträge in einer nicht fernen Zukunft auf diesen virtuellen Sektor entfallen könnten. Auch würden die ersten Geschäfte im Metaverse längst geplant. (https://www.internetworld.de/digitaler-handel/h-m/h-m-plant-eroeffnung-virtuellen-stores-im-metaverse-2728153.html) Doch damit nicht genug, werden bereits die möglichen Gehälter derer taxiert, die Metaverse zum Laufen bringen sollen, hat doch Zuckerberg angekündigt, in den kommenden fünf Jahren allein in Europa 10 000 Stellen dafür schaffen zu wollen. Adrien Book, Senior Strategy Consultant in der Strategie- und Unternehmensberatung Accenture, hat schon einmal überschlagen, wer für das Großprojekt gebraucht werden wird, und dass es dabei in der Spitze Jahresgehälter bis zu 300 000 zu verdienen gäbe. (Siehe Handelsblatt, 19.01.2022; https://nachrichten.handelsblatt.com/a32c6c770ec3840386407876a3e74a2aea19717b4ed992a63c9ef4c5c09d9b78aef934a4d4c81b71d048fedef9eee9c5?utm_source=web-frontend&xing_share=news) Jetzt ist die Meta-Aktie praktisch über Nacht um 20 Prozent abgestürzt. Das zeigt einmal mehr, dass Euphorie allein an den Börsen nicht ausreicht, um als zukunftsträchtiges Geschäftsmodell wahrgenommen zu werden.

Ein synthetisches und fiktives Universum

Entscheidender jedoch als Zuckerbergs Markenstrategie, die Prognosen von Unternehmensberatern und die eher kurzlebigen Phantasien von Börsianern ist die dahinterstehende Idee eines Internet 3.0, das mit dem, was heute darunter verstanden wird, nichts mehr zu tun hat. ›Meta‹ ist die Auskoppelung zweier Silben aus dem englischen Wort ›Metaverse‹, im deutschen Sprachgebrauch Metaversum genannt. Ein Metaversum ist ein aus heutiger Sicht im Detail noch schwer zu beschreibendes ›Hypermedium‹, vielleicht ein um 3D-Funktionaltität erweitertes Internet, das einen virtuellen Raum für kommunikative Begegnungen und Interaktion bildet, welches, wie Konzernlenker Zuckerberg verkündet hat, die digitale Kommunikation der Zukunft verkörpere. Eine recht detailreiche und aus der Warte des heutigen Technologieniveaus treffende Beschreibung eines Metaversums liefert der Entwickler, Unternehmer und profilierte Investor in der Community der Spieleentwickler Matthew Ball. In seinem Essay The Metaverse: What It Is, Where to Find it, Who Will Build It, and Fortnite (https://www.matthewball.vc/all/themetaverse) bezeichnet er das Metaversum als »ein synthetisches und fiktives Universum, das für einen einzigen Zweck entwickelt wurde (das Spiel)«. (Der vollständige Satz lautet: This isn’t a ›meta‹ [Greek for ›beyond‹ – W.R.] universe, just a synthetic and fictional one designed for a single purpose [a game].) Als Beispiel hebt Ball das Spiel Fortnite von Epic Games (https://www.epicgames.com/site/de/home) hervor, weil es seiner Ansicht nach bereits viele Elemente von Metaverse enthalte. Und zwar vor allem deshalb, weil es über eine konsistente Identität verfüge, die sich auch über mehrere geschlossene Plattformen erstrecken könne und weil es in der Lage sei, verschiedenes geistiges Eigentum zusammenzuführen. Zugleich lässt er keinen Zweifel daran, was ein Metaversum seines Erachtens nicht ist, nämlich kein Meta-Universum, also ein vom Menschen geschaffenes Universum im Universum. Das allerdings ist nur ein Teil der Wahrheit, die allenfalls in der Spieleszene gelten mag. Dort sind Balls Vorstellungen überaus populär und manche sehen solche Parallelwelten wie das Metaversum schon greifbar nah. Der tschechische Spieleentwickler und Virtual-Reality-Spezialist Tomáš Mariančík, Gründer des Softwareunternehmens Solirax Ltd. (https://neos.com), meint beispielsweise, dass es bereits eine Vielzahl entsprechender Programme gebe, die man nur noch zu einem gemeinsamen virtuellen Raum verbinden müsse. Andere Entwickler glauben mit Hilfe der Blockchain-Technologie, mit der unter anderem die Kryptowährung Bitcoin betrieben wird, virtuellen Parallelwelten näher zu kommen. Allerdings handelt es sich bei solchen Projekten allenfalls um sehr frühe Vorstufen mit begrenzten Möglichkeiten.

Anderenorts ist das Entwicklungsziel jedoch ein ganz anderes: Tatsächlich ist ein Metaversum in letzter Konsequenz deutlich mehr als ein kommunikatives Spielfeld im Cyberspace. In einer anderen Szene, nämlich der der Transhumanisten, gilt gerade das als das eigentlich Erstrebenswerte, was Matthew Ball ausschließt: ein Metaversum als virtuelles Universum, das von echten virtuellen Lebewesen bevölkert wird, und nicht nur von Avataren, welche immer noch von Spielern in der realen Welt abhängig sind. Bei allen bisherigen Versuchen, sowohl der Spieleszene als auch der von Zuckerbergs ›Meta‹ bedarf es nach wie vor der Datenbrille (VR-Brille) um in das Metaverse ›virtuell‹ eintreten zu können. Ihnen fehlt das entscheidende Glied zu einem echten Metaversum: die Schnittstelle zum mind uploading. Dieses bezeichnet das momentan theoretisch mögliche, später vielleicht auch praktisch machbare elektronische Auslesen des menschlichen Gehirns über eine entsprechende Schnittstelle und damit das Hochladen des Geistes (seiner Seele) mitsamt dem Bewusstsein eines Menschen auf ein Speichermedium (Siehe auch: Michael Förtsch: Das Metaversum kommt: Wie Entwickler digitale Parallelwelten erschaffen: https://1e9.community/t/das-metaversum-kommt-wie-entwickler-digitale-parallelwelten-erschaffen/5580).

Geeignete Schnittstelle für das mind uploading

Eine andere Qualität als die von Matthew Ball oder Tomáš Mariančík ist es dann allerdings schon, wenn sich Facebook in ein Metaverse-Unternehmen wandelt und sich deshalb den Namen ›Meta‹ zulegt. Der Zuckerberg-Konzern versteht darunter zunächst wohl eine Art Upgrade des mobilen Internet, welches Plattform unabhängig, weltumspannend, Virtual Reality (scheinbare Realität) und Augmented Reality (erweitere Realität) integrierend, Unternehmen sowie gesamte Branchen in einem Cyberspace zusammenbinden möchte. Und es soll, wie auch immer, begehbar gemacht werden. Eines darf als sicher gelten: Wenn jemand eine geeignete Schnittstelle zum menschlichen Gehirn findet, dann wird auch das mind uploading stattfinden. Wenn einmal in einem großen Rahmen ein Anfang gemacht wurde, dann kann man davon ausgehen, dass diese Ziele mit hoher Effektivität weiter verfolgt werden. Und darum geht es am Ende auch: Es ist ein Projekt, wie es sich Transhumanisten zutiefst wünschen, welches irgendwann, wenngleich vielleicht erst in ferner Zukunft, den Übergang des Menschen von seiner verletzlichen und endlichen Körperlichkeit in die virtuelle Unsterblichkeit im Metaversum verspricht. Ohne Zuckerberg unterstellen zu wollen, den neu benannten Meta-Konzern und dessen Nutzer in eine transhumanistische Zukunft führen zu wollen, dürfte er sich damit auf jeden Fall zu einem Magneten für hoch qualifizierte Anhänger des Transhumanismus aus aller Herren Länder aufstellen, so wie es das Silicon Valley ohnehin bereits ist. (Siehe auch: https://mixed.de/facebook-will-in-fuenf-jahren-zum-metaverse-unternehmen-werden/?amp=1)

Um den Ansinnen der Transhumanisten gerecht zu werden, ist ein kurzer Ausflug in diese Gedankenwelt erforderlich. Der Begriff Transhumanismus bezieht sich in der letzten Konsequenz auf den Übergang der fleischlichen Existenz des Menschen in eine mehr oder weniger technische, oder sogar in eine virtuelle, informatisch induzierte Existenz. Für Transhumanisten ist die Unsterblichkeit der Menschheit, vor allem aber des Individuums ein zentrales Motiv. Bis dahin gibt es vielfältige Abstufungen. Diese beginnen bei der medizinisch-genetischen Lebensverlängerung inklusive der Nachbildung menschlicher Organe – erst unlängst wurde ein Schweineherz in einen Menschen implantiert – was sich möglicherweise als sinnvoll erweisen kann. Sie führen weiter über Robotik und diverse ingenieurtechnische Hilfskonstruktionen wie Exoskelette bis zu Anstrengungen in der Informatik, mit Hilfe Künstlicher Intelligenz neuartige Bedingungen für die Fortexistenz des Menschen außerhalb seiner biologischen Lebensgebundenheit zu schaffen. Letztere Bestrebungen haben mit dem Bedeutungszuwachs von Künstlicher Intelligenz, von Augmented und Virtual Reality deutlich an Fahrt aufgenommen.

Die technologische Singularität und die Hoffnung der Transhumanisten

Ein entscheidender Bezugspunkt ist im Transhumanismus die sogenannte technologische Singularität. Als solche wird jener Zeitpunkt bezeichnet, von dem an technische Konstrukte des Menschen und /oder von ihm entwickelte Algorithmen der Künstlichen Intelligenz selbstständig Aufgaben erfüllen können, die bis dahin nur dem Menschen vorbehalten waren, die nur er auf Grund seiner autonomen Intelligenz durchführen konnte, und die letzten Endes von ihrem Schöpfer nicht mehr kontrollierbar sind. Transhumanisten hoffen geradezu auf das baldige Eintreten dieses Ereignisses, denn sie sehen darin eine der größten Chancen der Menschheit. Dabei haben sich im Wesentlichen zwei Richtungen herauskristallisiert, wenngleich sie nicht immer scharf zu trennen sind, da beide für die jeweils andere Richtung offen sind. Die eine geht dahin, sich mit einer irgendwann intelligent gewordenen Technosphäre zu sogenannten Cyborgs zu vereinen. Die andere sieht es als erstrebenswert an, ein Leben in einem Metaversum zu führen, in dem die reale Welt lediglich noch simuliert ist.

Diejenigen, die an eine Verschmelzung von menschlicher und technischer Intelligenz im Zusammenhang mit der technologischen Singularität glauben, gehen davon aus, dass beide Seiten sich ergänzen und die Menschen davon besonders profitieren. Man könnte sich eine solche Konstellation in einer Übergangsphase mit Mensch-Maschine-Chimären sogar noch vorstellen. Doch gesetzt den Fall, die Technische Intelligenz entwickelte sich wirklich in einer derart extremen Weise, dass sie in der Lage wäre, autonome Entscheidungen über ihr Selbst hinaus zu treffen, würde sie diese Fähigkeit mit Menschen teilen, deren vergleichsweise schwerfällige, emotional belastete und lückenhafte Intelligenz ihr kaum folgen könnte? Es dürfte eine Illusion sein, Algorithmen mit Lernfähigkeit und eigener Entscheidungskraft schaffen zu können, allein zu dem Zweck, den Menschen, oder sagen wir, ganz bestimmten Menschen zu einem quasi ewigen Leben in einer technischen Hülle als Cyborg zu verhelfen. Und natürlich wäre dies nur eine Option für eine gewisse Elite. Denn würden alle Menschen diesen Weg der technischen Unsterblichkeit gehen können, wäre das eine Katastrophe. Was sollten wohl mehrere Milliarden solcher Chimären für immer und ewig auf dieser Erde oder auch in einem halbwegs erreichbaren Teil des Universums anstellen? Die Evolution befände sich in einer zerstörerischen Sackgasse.

Von der Science-Fiction-Literatur in die Wissenschaft

Der andere transhumanistische Zweig, der davon ausgeht, dass sich Menschen früher oder später in ein bequemes Metaversum zurückziehen, darf insbesondere wegen der rasanten Ausbreitung von Künstlicher Intelligenz und ausgreifenden Rechner- sowie Speichertechnologien als die realistischere Variante gelten, auch wenn dieser Gedanke zunächst besonders abenteuerlich erscheint. Der Begriff ›Metaversum‹ entstammte zunächst der Science-Fiction-Literatur. Dabei handelt es sich um eine Wortschöpfung auf der Grundlage von ›Universum‹, bei der das aus dem Griechischen entlehnte Präfix ›Meta‹ etwas hinter (jenseits) oder über dem Universum Stehendes suggerieren soll. Der amerikanische Schriftsteller Neal Stephenson hat diesen Begriff in seinem Roman Snow Crash als erster geprägt. Doch längst ist diese Idee der Literatur entwachsen. Inzwischen sind auch Wissenschaftler überzeugt, dass das Metaversum kommen wird. Ray Kurzweil, langjähriger ›Director of Engineering‹ bei Google und einer der profiliertesten Vordenker des Transhumanismus, hat dafür sogar eine Roadmap erstellt und rechnet mit der technologischen Singularität bereits im Jahr 2045. Danach würde ein exponentielles Wachstum von Wissen und Rechnerkapazität ein derartiges Projekt ermöglichen (Raymond Kurzweil: Homo S@piens. Econ Tb., 1999, – engl. Originaltitel: The Age of Spiritual Machines oder The Singularity Is Near: When Humans Transcend Biology, New York 2005. Deutsche Übersetzung: Menschheit 2.0. Die Singularität naht, Berlin 2014). Nick Bostrom, Direktor des Oxford Future of Humanity Institute an der University of Oxford, geht ebenso davon aus, das es früher oder später ein Metaversum geben werde. Der aus Schweden stammende Philosoph (eigentlich Niklas Boström) rechnet jedoch damit, dass es noch hunderte Jahre dauern könne, bis eine solche digitale Parallelwelt wirklich funktionsfähig sei. Immerhin stellte er bereits vor geraumer Zeit die vor allem für uns Heutige interessante Frage: Are you living in a computer simulation? (In: Faculty of Philosophy, Oxford University, Hg.: Philosophical Quarterly. Band 53, Nr. 211, 2003, S. 243–255; Online: http://www.maximusveritas.com/wp-content/uploads/2016/07/simulation.pdf) Über eine mögliche Antwort kann jeder für sich selbst sinnieren.

Erforderlich für die reibungslose Funktion eines echten Metaversums wäre wohl ein möglichst weltumspannendes Netzwerk von Quantencomputern. Nur sie wären in der Lage, die für ein solches Projekt notwendigen Rechnerleistungen zu erbringen. Dazu passt die jüngste Ankündigung aus dem Hause ›Metavers‹, noch in diesem Jahr den bislang leistungsstärksten Computer der Welt bauen zu wollen. Auch ein solcher Supercomputer wird nicht reichen, um ein echtes Metaversum zu betreiben. So soll er insbesondere komplexen KI-Anwendungen dienen. Gebraucht werden vor allem KI-Algorithmen, die in der Lage sind, eine so aufwendige virtuelle Welt dauerhaft zu betreiben. Der entscheidende Schritt, um diese am Ende mit ›Leben‹ zu erfüllen, ist allerdings das mind uploading. In einer virtuellen Umgebung, die die reale Welt widerspiegelt, könnte danach das Individuum als Datencluster mit Bewusstsein ohne seine biologische Hülle weiterexistieren. Davon jedoch sind die Tech-Riesen im Silicon Valley noch weit entfernt, aber eben nicht weit genug, als dass sich der Rest der Welt beruhigt zurücklehnen könnte.

Im Übrigen wäre das Metaversum, wenn es denn dereinst wirklich funktionieren würde, eine elegante Methode, die gesamte Menschheit einfach in einem digitalen Speichermedium verschwinden zu lassen und ›die Welt hier draußen‹ gänzlich der ›Technischen Intelligenz‹ zu übereignen. Immerhin müssten zur unendlichen Aufrechterhaltung der unsterblichen digitalen Existenzen dienstbare Algorithmen unablässig wirken. Und es müsste die permanente Energieversorgung sichergestellt sein. Bliebe schließlich die Frage, wer an solchem Unsinn Interesse hätte. Da wäre es vielleicht viel besser, wenn wir uns am Ende ganz der Science Fiction hingeben und eben einfach vermuten, dass irgendwann, wer auch immer, den Stecker zieht und dem eitlen Treiben der einst hochmütigen und nun zum digitalen Signal geschrumpften ›Krone der Schöpfung‹ ein jähes Ende in schmerzloser Bescheidenheit bereitet. Lange bevor die Sonne als Roter Riese die Erde schluckt oder diese in einem Supernova-Ausbruch ins All katapultiert. Das allerdings kann dem Meta-Konzern beileibe nicht unterstellt werden, zumal so etwas ohnehin nach übelster Verschwörungstheorie riecht.

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