Der Willy-Brandt-Kreis erklärt sich solidarisch mit Günter Grass und tritt der Tendenz entgegen, die persönliche Integrität derjenigen in Frage zu stellen, die es wagen, ihre warnende Stimme zu erheben. Wir verwahren uns mit Entschiedenheit gegen den von vielen Seiten unternommenen Versuch, Günter Grass eines politischen Textes wegen, der von der Besorgnis um die Bewahrung des Weltfriedens diktiert ist, als Feind Israels oder gar als Antisemiten zu diskreditieren.

Es zeugt von einem Tiefstand der Debattenkultur in unserem Land, wie diesem eminenten Schriftsteller überdies eine Jugendverstrickung, die sein Text selbst reflektiert, angesichts von Besorgnissen vorgeworfen wird, die sich auf den Verstoß der Bundesregierung gegen ein zwingendes politisches Gebot beziehen: keine Kriegswaffen in Krisengebiete zu liefern.
Grass' Vorschlag, das atomare Potenzial Israels und die Atomanlagen des Iran unter wirksame internationale Kontrolle zu stellen, scheint zu vernünftig, um jetzt schon realisierbar zu sein. Seine Intervention sollte aber Anlass sein, alle Kräfte für die Befriedung der explosiven Situation zu mobilisieren, die den Weltfrieden im Nahen Osten bedroht.

Für den Willy-Brandt-Kreis:
Friedrich Schorlemmer, Egon Bahr, Daniela Dahn, Michael Schneider, Friedrich Dieckmann, Lutz Götze, Walther Stützle, Rolf Reißig, Heinke Peters, Ingomar Hauchler, Götz Neuneck, Hans Misselwitz, Irina Mohr, Peter Brandt, Gunter Hofmann, Edelbert Richter, Klaus Staeck, Axel Schmidt-Gödelitz

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