von Reiner Zilkenat
Befürworter und Gegner eines Wiederaufbaus der Potsdamer Garnisonkirche stehen sich scheinbar unversöhnlich gegenüber. Zur Versachlichung der Diskussion könnten Darstellungen zur Geschichte dieses sakralen Bauwerkes beitragen, dessen wechselvolle Historie aufs engste mit der preußisch-deutschen Geschichte verknüpft ist. Leider kann die jüngst erschienene Studie aus der Feder von Anke Silomon diesem Anspruch nicht gerecht werden. Die Autorin versucht, die Geschichte der Garnisonkirche im 20. Jahrhundert nachzuzeichnen. Ein Versuch, der misslungen ist. Welche Gründe rechtfertigen dieses Urteil?
von Udo Kiesewetter
Der 2. Juni 1988, heute genau vor 30 Jahren, war einer der glücklichsten Tage in meinem Leben. Ich war endlich in Freiheit. Doch wie kam es dazu? Nach einer schönen und unbeschwerten Kindheit wuchs ich als Jugendlicher in der DDR langsam in ein System, oder besser gesagt eine Diktatur hinein, bei der man nur zu funktionieren hatte. Der Einzelne zählte im DDR System nichts, es ging immer nur um das große Ganze, den Sozialismus. Dass ich als Schulkind ein ›Junger Pionier‹ wurde registrierte ich, mehr interessierte es mich eigentlich (noch) nicht.
von Reiner Zilkenat
Angesichts der Auseinandersetzungen um den Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche eskalieren die publizistischen Wortmeldungen von Befürwortern und Opponenten dieses Projektes. Dabei spielt die Wertung des ›Tages von Potsdam‹ am 21. März 1933 eine herausragende Rolle, als der Reichspräsident Paul von Hindenburg und der Reichskanzler und ›Führer‹ der NSDAP Adolf Hitler sich in Anwesenheit des ehemaligen Kronprinzen vor und in der Garnisonkirche die Hand reichten. Otto Dibelius, der Generalsuperintendent der Kurmark, hielt eine Predigt, die das neue Regime willkommen hieß.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G